Meinung/Kolumnen/GesMBH

Dunkelhaft

Die Gesellschaftsredakteure neiden den Kollegen von der Kultur gewöhnlich ihr Arbeitsfeld.

Sie berichten von den großen Taten und Einfällen der Theaterdirektoren, Regisseure und Schauspieler. Und unsereins muss darüber schreiben, wie sie aussehen, was sie anhaben und was sie beim Premieren-Buffet verzehren.

Man gab also den "Alpenkönig und Menschenfeind" im Burgtheater und stieß hernach darauf an.

Die unterschiedlichsten Künstler waren da am Werk, bunte Charaktere, laut, leise, dick und dünn, geschliffen, ungehobelt oder zart.

Und doch verband sie ein trauriges, wie tristes Band, die Uniform des Bestattungswesen, allesamt trugen sie Schwarz.

Dies ist keine Marotte der Burgtheaterangehörigen und ihres Vorsitzenden, Schwarz ist den Künstlern allgemein eigen, wie die rote Nase den Clowns oder der grüne Kampfanzug Herrn Fidel Castro und seinem Bruder Raul.

Der Schauspieler Johann Adam Oest, der Burgtheaterdirektor Matthias Hartmann, der Regisseur Michael Schachermaier, der Hauptdarsteller Cornelius Obonya (jedoch mit hellem Hemd) und die musikalische Leiterin, Frau Eva Jantschitsch stellten sich in Schwarz den Fotografen und Fernsehteams und ich frage mich, warum?

Warum sind sich diese völlig unterschiedliche Menschen modisch so einig, warum ist Schwarz das erste Erkennungsmerkmal der Kunstschaffenden?

Ich weiß es nicht, es ist sehr auffällig, aber nicht sehr wichtig, womit wir wieder beim Einleitungssatz dieser schönen Betrachtung angelangt wären.

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