Blitzbesuch
Von Karl Hohenlohe
Es ehrt einen ja sehr, wenn man mit dem Chef auf einem gemeinsamen Bild posieren darf.
Selfie mit Herrn Wrabetz
Mit großer Freude ist die rasante Verbreitung der Selfies zur Kenntnis zu nehmen. Landauf, landab wird das Handy gezückt und man fotografiert sich selbst und seine Nächsten. Im wahrsten Sinn des Wortes.
Kürzlich war ja hier schon vom gefeierten Literaten Glavinic zu lesen, der sich in der Excalibur-City minutenlang selbst grimassierend fotografierte.
Es war in der " ORF Lange Nacht der Museen" zwischen dem Naturhistorischen und Kunsthistorischen, wo ich gegen 21 Uhr auch auf Generaldirektor Wrabetz traf. Herr Wrabetz, immer ausgesprochen freundlich, schickte sich an, ein Selfie mit einigen ORF III-Mitarbeitern zu produzieren. Ich wurde ersucht, Position zu beziehen, was ich gerne tat, und es geschah.
Es ehrt einen ja sehr, wenn man mit dem Chef auf einem gemeinsamen Bild posieren darf. Man fühlt sich wohlgelitten und bekannt. Etwas Besseres kann einem Mitarbeiter nicht passieren.
Dann aber überlegte ich, was Herr Wrabetz mit diesem Zeitdokument zu tun gedenke, ob er es als Hintergrundbild seines Handys speichern würde, ob es gedruckt Eingang in sein Fotoalbum finden würde oder – Gott bewahre – einem Löschvorgang zum Opfer fallen könnte.
Mein potenzielles Verschwinden ließ mich ungemein schlecht schlafen, anderntags dann die Entwarnung: Das Bild war auf Facebook gelandet.
Rechts die aparte Moderatorin Ani Gülgün-Mayr, in der Mitte der Herr GD, links ich – und alle grinsen honigkuchenpferdgleich. Ein schönes Bild, ein schöner Tag, ich stehe hinkünftig für alle Selfies zur Verfügung.