Meinung/Kolumnen/GesMBH

Belagsarbeiten

Immer wieder werden die Gesellschaftsredakteure gefragt, was die Gesellschaftsdamen denn zusammenhält, ob sich da irgendwo ein verbindendes Element verbirgt.

Ich habe lange darüber nachgedacht, und bin zur Einsicht gekommen, dass das ein Verbindungsglied dieser, sonst so unterschiedlichen, Charaktere in der

Verwendung von Kosmetika liegt.

Geht man zu Mittag in die feinen Lokale und am Abend in die Oper, zum Cocktail oder nach Deutsch-Wagram, die Damen sind geschminkt.

Einige Herren sind auch geschminkt, aber ausnahmslos die Damen.

Was den Männern Muhammad Ali oder Herr Gomez, ist den Frauen Estée Lauder.

Ich kenne einige Männer, die neiden den Damen die Möglichkeit, sich innerhalb von Sekunden erfrischt zu zeigen, der Mund wie Erdbeeren, die Brauen wie aus einem Guss und die Backen rot wie der Apfel, lange bevor er vom Baum fällt.

Es ist eine hohe Kunst, die Kosmetik zu dosieren, nirgendwo ist "zu viel" so "zu viel" wie beim Schminken.

Dies trifft übrigens auch auf die Männer zu, die sich der eigenen Haare wehren und den natürlichen Verfärbungen der Zeit Einhalt gebieten wollen.

T. Polster etwa, ein grauer Star, der plötzlich dunkel daherkam, mittlerweile aber gottlob eines Besseren bekehrt erscheint.

Nichts ist schlimmer als die älteren Herren mit den nachtschwarzen Frisuren, Babys mit grauen Haaren sind ja auch nicht sehr erbauend.

So muss es also verwundern, dass Frau EstéeLauder ihrem Sohn einst eine Tönung empfahl.

Begründung: Sein graues Haar würde sie älter machen, als sie ist.

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