Meinung/Kolumnen/GesMBH

Barba nostra

Sein Aussehen, seine Genesis, sein Ursprung, sein Anwuchs gehen weit über die saure Gurkenzeit hinaus.

Karl Hohenlohe
über Wrabetz' Bart

Landauf, landab wird nun der Bart des Generaldirektors Wrabetz besprochen. Manche glauben, dies wäre als Beginn des Sommerlochs zu werten, ja, sie fordern sogar, den Begriff Sommerloch zu tilgen und ihn durch Bart des Generaldirektors Wrabetz zu ersetzen, aber noch ist es nicht so weit.

Der Bart des Generaldirektors Dr. Alexander Wrabetz, sein Aussehen, seine Genesis, sein Ursprung, sein Anwuchs gehen weit über die saure Gurkenzeit hinaus. Sicher, es gibt bedeutendere Dinge, mit denen man sich beschäftigen kann, aber der Bart eines Prominenten ist noch lange kein umgekipptes Fahrrad in China. Erinnern wir uns nur an die angespannte Stille im Land, als sich ein glatt rasierter Mann als Peter Rapp ausgab und es dann auch wirklich war.

Stürmisch wurde die Rückkehr seines Bartes gefordert und erst als Peter Rapp wieder wie Peter Rapp aussah, beruhigte sich die aufgebrachte Bevölkerung.

Nun wird man sehen, wie es sich bei Wrabetz verhält, ob man sich nach seinem glatten Backen sehnt oder ihm das leicht Verwegene vergönnt.

Lincoln hat ja auch ohne Bart begonnen und erst in reiferen Jahren, auf das Schreiben einer Elfjährigen hin, das Rasiermesser nur mehr partiell eingesetzt.

Dies hat ihm zahlreiche Stimmen eingebracht, bei Männern, vor allem aber bei den Frauen.

Ich vermute, im Falle Wrabetz’ wird zu viel hineingeheimnist. Vielleicht hat er sich einfach so einen Bart wachsen lassen, ohne Hintergrund, ohne Berechnung und solchermaßen ganz im Stile von Frau Wurst, genannt Conchita, agiert.