Wein-Kogler und Mozart-Kugel

Das Val di Fiemme ist eingebettet zwischen der Latemar-Gruppe mit seinen malerischen Dolomit-Felstürmen und der Lagorai-Kette.

Dieses Tal will die WM nutzen, um sich nicht nur als Ausflugsziel zu positionieren, sondern auch als feine Genussregion. Mitten im Hauptort Cavalese können daher während der WM regionale Spezialitäten verkostet und verkauft werden.

Schinken, Käse, vieles vom Apfel – alles kommt von Produzenten aus der Gegend.

Zudem findet man in der Hauptstraße auf Schritt und Tritt Geschäfte, die Besonderheiten der Region anbieten. Von Schnitzereien bis Leckereien. Spezialitäten dieses Fleckens südlich von Südtirol heißen auch Strudel und Canederli. Und das sind tatsächlich Strudel und Knödel.

"Specialita’ dalla Dolomiti" steht auf einem der Geschäfte zu lesen. Ein Blick in die Auslage lässt einen aber planlos zurück.

Seit wann liegt Salzburg in den Dolomiten? Mozart hat mit Cavalese so viel zu tun wie Sibelius mit Eisenstadt. Seit wann sind Mozartkugeln eine Spezialität der Gegend?

Um den Kulturschock zu verdauen, hätte man sich im nahe liegenden Norweger-Haus einen "Jegermaister" holen können. Der gehört genauso wenig zum regionalen Genussprojekt wie jene "Pizza Viennese", auf der sich ein Frankfurter breitmacht.

Just in jenem Lokal, das seit gestern zur "Casa Ski Austria" umgewidmet wurde. Ein "Österreich-Haus", in dem sich Flaschen mit Müller-Thurgau aus Niederösterreich aneinanderreihen.

Hoch über dem Tal gab es überhaupt ein Weinwunder. In einer urigen Hütte ließ ein ehemaliger Spitzenspringer aus der Rebenhochburg Nordtirol seinen Tropfen verkosten. Der Name sollte Programm sein. Nach Armin Koglers "telemark" setzte das Publikum aber weder Ausfallschritte noch gab’s außergewöhnliche Haltungsnoten.