Die unendliche Geschichte – Teil 20
Von Christina Pertl
Denn die ersehnte Unendlichkeit ist auf der A1 gen Westen triste Realität.
über die Anreise nach Flachau
"An Tagen wie diesen wünscht man sich Unendlichkeit", singt Campino aus dem Autoradio. Würde der Tote-Hosen-Sänger bei starkem Schneefall von Wien nach Flachau fahren, würde er seinen Wunsch eventuell noch einmal überdenken. Denn die ersehnte Unendlichkeit ist auf der A1 gen Westen triste Realität.
Schlechte Sicht und morgendliche Rush-Hour – einzig die Geduld scheint hier endlich, während man Stoßstange an Stoßstange hinter der Schneepflug-Polonaise herschleicht und der deutsche Kult-Sänger weitersinniert: "An Tagen wie diesen, haben wir noch ewig Zeit." Ja, die brauchen wir auch, denn Amstetten ist bekanntlich noch nicht Flachau und nach 20 Kilometern bei gefühlten 20 km/h scheint eine baldige Ankunft sowieso unwahrscheinlich.
Aber vielleicht ist die Niedrigst-Geschwindigkeit auf der Autobahn auch einfach ein Zeichen. Ein Vorgeschmack auf die Zahl des Tages: die 20? Die ist in Flachau dieser Tage nämlich allgegenwärtig. Mit Skiparty, Legenden-Rennen, rekordverdächtigem Preisgeld und – ganz nebenbei – einem Weltcupslalom wird das 20-jährige Jubiläum zelebriert. Bei Flutlicht, mit dem – no, na – 20. Weltcuprennen. Und als Draufgabe findet das Spektakel ausgerechnet 20 Tage vor Beginn der Ski-WM in Schladming statt. Zufall? Zur Sicherheit werde ich zehn Tage vor der WM das Auto stehen lassen, man weiß ja nie.