Der traurige Beat
Von Stefan Sigwarth
Beat Feuz ist so eine Art Schweizer WM-Maskottchen
über Beat Feuz
Den März 2012 wird der Schweizer nicht so schnell vergessen: Da hatte er noch alle Chancen, um den Gesamtweltcup zu gewinnen, da hatte er noch alle Chancen, um den Abfahrtsweltcup zu gewinnen. Und am Ende musste der 25-jährige Emmentaler das Ennstal mit leeren Händen wieder verlassen. Mit leeren Händen, und mit Schmerzen im linken Knie.
Die gingen so weit, dass Beat Feuz ins Spital musste, wo eine bakterielle Infektion festgestellt wurde; mit Infusionen wurde dagegen angekämpft und nach heutigem Stand der Dinge auch gewonnen. In Schladming ist Beat Feuz allgegenwärtig, Beat Feuz ist so eine Art Schweizer WM-Maskottchen. Er ist Kolumnist fürs Zürcher Boulevardblatt Blick, und er darf im journalistischen Einsatz so manches tun. Kochen mit dem Schweizer Bundespräsident Ueli Maurer und Spitzenkoch Daniel Lehmann (15 Gault-Millau-Punkte) zum Beispiel; oder seine Alpin-Kollegen interviewen und so nebenbei am Wuzeltisch herausfordern. Dominik Paris, den Südtiroler WM-Silbernen in der Abfahrt, betonierte Beat national beim „Töggelä“, wie der Spaß mit den kleinen Männlein auf Schwyzerdütsch heißt, glatt mit 7:5.
Wirklich glücklich wirkt Beat Feuz bei all dem nicht. Noch immer ist keine Prognose möglich, wann der einst so hoffnungsvolle Star des Schweizer Herren-Teams wieder rennmäßig fahren kann. Immerhin kann er schon wieder in die Kraftkammer Kniebeugen mit einer Riesenhantel auf den Schultern machen.
Beat Feuz wird am heutigen Montag 26, er bekam gestern Verstärkung in Schladming in Person seiner Tiroler Freundin Kathrin Triendl. Zumindest eines ist sicher: In Gegenwart seiner besseren Hälfte schaut der Wahl-Innsbrucker nicht mehr so traurig aus der Wäsch’. Zu wünschen ist es ihm.