Wenn die Pflicht ruft
Unterm Strich bleibt aber: Wer zur EM will, muss ein Spiel in Moldawien gewinnen.
über die EM-Qualifikation
Österreichs Team gingen in der abgelaufenen WM-Qualifikation mehr als die zwei Punkte ab, die in Kasachstan liegen gelassen wurden. Die Mannschaft wäre damit noch immer nur Dritter gewesen. Einen Punkt hinter den Schweden, die auch nicht in Brasilien dabei waren, weil sie in der Relegation eine Abfuhr von Portugal bekommen hatten.
Aber wenn österreichische Spieler und Trainer von der WM träumen, dann ist ein Sieg gegen Kasachstan eben Pflicht. Zu einem WM-Ticket gehört eben mehr, als die Pflichtaufgaben zu erfüllen. Da muss man schon den einen oder anderen Großen schlagen. Da muss man sich als Kleiner schon ganz groß präsentieren, so wie das die Schweiz schon länger und Belgien seit Kurzem machen.
Auf dem Weg nach Frankreich 2016 aber genügt es mittlerweile schon, die Pflichtaufgaben zu erfüllen, um einem der 23 EM-Plätze ganz nah zu sein. Teamchefs warnen zwar, reden Gegner groß, machen Zwerge zum Kapitel der Fußballhistorie. Unterm Strich bleibt aber: Wer zur EM will, muss ein Spiel in Moldawien gewinnen.
Zumal keine Ausreden mehr gelten. Bei der Qualifikation zur EM 2004 hatte Österreich mit Tschechien und den Niederlanden übermächtige Konkurrenz. Da fiel offenbar gar nicht auf, dass es auch eine 0:1-Niederlage in Moldawien gesetzt hatte. Drei Monate später wurde der Vertrag von Teamchef Krankl verlängert.
So etwas darf sich Marcel Koller wohl nicht erhoffen.