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Fußball-Entwicklungshilfe

Das fließt Dietrich Mateschitz sicherlich wohlig die Kehle runter wie kaltes Red Bull.

Günther Pavlovics
über Missstände in Österreichs Fußball

Salzburg auf Augenhöhe mit dem FC Barcelona. Das fließt Dietrich Mateschitz sicherlich wohlig die Kehle runter wie kaltes Red Bull.

Was die Jahrgänge 1998 und 1999 jetzt geleistet haben, werden sie in ein paar Jahren nicht mehr schaffen. Sie werden nie mehr auf Augenhöhe sein mit Barcelona – zumindest nicht im Dress von Red Bull Salzburg.

Die Besten werden von Topklubs aus ganz Europa abgeworben werden. Mateschitz hat schon vor Jahren seinen Traum begraben, mit Salzburg in der Champions League ein Wörtchen mitreden zu können. Während die Talente gehen, wird sich kein Star von Format in die österreichische Bundesliga verirren. Auch Salzburg ist mittlerweile in der Rolle des Ausbildungsvereins angekommen. Die Liga wird nie das Format haben, eine schlagkräftige Nationalmannschaft aufzubauen.

Dieses Problem ist bei den Frauen noch evidenter. Im Nationalen Zentrum für Frauenfußball in St. Pölten wird ausgezeichnete Arbeit geleistet. Die Talente müssen aber zur Reifung ins Ausland. Um die Basis größer zu machen, müsste ein zweites Zentrum her, denn pro Jahrgang können nur 43 Mädchen nach St. Pölten.

Der Frauen-Liga geht es noch schlechter als der Männer-Liga. Die finanzielle Unterstützung für die Klubs ist meist nur rudimentär, meist gar nicht vorhanden. Wenn man aber die Basis an starken Mädchen stärken will, muss die Meisterschaft attraktiver werden.