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Happy End muss warten

Wie wär’s, wenn man aufhören würde, weil’s so schön ist.

Günther Pavlovics
über den österreichischen Fußball

Ein österreichischer Fußballverein kann in der Champions League doch noch gewinnen. Auch wenn die Austria nur erster Verlierer (= bester Gruppenletzter) war. Salzburg hat in der Gruppenphase der Europa League keinen Punkt abgegeben. Ein Kunststück, das nur noch Tottenham geschafft hat. Die jungen Rapidler waren bis zum letzten Spiel im Rennen um den Aufstieg. Und der Sportdirektor das ÖFB zieht positiv Bilanz trotz Aus in der WM-Qualifikation. „Physisch besteht kein Unterschied. Im technisch-taktischen Bereich haben wir uns verbessert“, sagt Willibald Ruttensteiner. Punkto Tempo sei man auf dem Niveau, das Top-Nationen beim Confederations Cup gespielt haben. „Das Produkt Fußball hat in Österreich den Wert gesteigert“, sagt dessen Chef, ÖFB-Präsident Leo Windtner.

Alles paletti also im österreichischen Fußball. Wie wär’s, wenn man aufhören würde, weil’s so schön ist. Aber nein, es gibt kein Happy End im österreichischen Fußball. Es werden noch zwei Runden bei Minusgraden und Minuspublikum auf harten Spielfeldern teils ohne Rasenheizung gespielt. Und die Kapitäne und Schiedsrichter unterschreiben Samstag und Sonntag vor Spielbeginn auf einem Transparent mit dem Motto: „Wir gegen Manipulation im Sport“. Die Liga lässt dazu verlauten: „Nichts schadet dem Sport mehr als der Verlust der Glaubwürdigkeit. Glaubwürdigkeit ist die Seele des Sports“.

Ohne weitere Worte.