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Fußballer von Welt

Im Fußball ist in den letzten Jahren Migration ein Riesenthema geworden.

Günther Pavlovics
über Dragovic, Ibrahimovic & Co.

Österreich spielt am Freitag in Schweden in der WM-Qualifikation. Es wird nicht nur ein Duell um die letzte WM-Chance, sondern auch ein Schaulaufen des Migranten-Fußballs. Auf der einen Seite spielen Dragovic, Junuzovic, Arnautovic, Kavlak, Alaba. Auf der anderen kicken Kacaniklic, Durmaz, Zengin, Ibrahimovic.

Österreich und Schweden hatten einmal einen guten Ruf als sicherer Hafen für Verfolgte. Vor 30 Jahren konnten sich nach dem Pinochet-Putsch verfolgte Chilenen aussuchen, ob sie nach Schweden oder Österreich wollten. Damals bekamen hierzulande noch alle Verfolgten Asyl und nicht nur Christen, Frauen und Kinder.

Egal, ob politisch verfolgt oder wirtschaftlich angelockt: Im Fußball ist in den letzten Jahren Migration ein Riesenthema geworden.

Atletico-Stürmer Diego Costa wechselt von Brasilien zu Spanien. Das kritisierte der brasilianische Teamchef Scolari, der als portugiesischer Teamchef auf die gebürtigen Brasilianer Diego und Pepe zurückgreift. In England will man jetzt Adnan Januzaj für das Nationalteam gewinnen. Der 18-Jährige, am Samstag mit zwei Toren Matchwinner für Manchester United, hat albanisch-kosovarische Wurzeln, wuchs in Belgien auf und ging mit 16 nach England.

Und Österreich? Hat kein Interesse am Freiburger Franko-Austrianer Schmid. Hat kein Interesse am mazedonisch-stämmigen Vorarlberger Stojanovic – in Bologna immerhin zweiter Tormann.