Meinung/Kolumnen/Anstoss

Feiertage nach der Kritik

Gladbach und der HSV kassierten insgesamt neun Tore.

Günther Pavlovics
über den FC Bayern unter Guardiola

Sogar die Berliner Zeitung erkannte schon vor gut zwei Wochen die Krise der Bayern unter Pep. Der neue Coach könne nicht mit den Spielern reden, seine deutschen Sätze bei der Pressekonferenz habe er nur auswendig gelernt. Es sei kein System sichtbar. Gomez, der mittlerweile ohnehin in Florenz ist, ließ er einen falschen Sponsor auf dem Kapperl durchgehen. Ein Weichei, dieser Spanier, der im Trainingslager am Gardasee beim Großen wegschaute, auf den Kleinen aber hinhaute. „Dem kleinen Alaba hat Guardiola einen Anpfiff verpasst. Vor Zeugen.“

Na, bumm. Zehn Tage war damals Guardiola an der Arbeit. Die Berliner Journalisten munkelten aber schon damals, dass den Verantwortlichen bei den Bayern bald aufgehen würde, dass sie einen Fehlgriff gemacht haben.

War es Häme gegen die Bayern? War es generelles deutsches Misstrauen gegen einen Trainer, der außerhalb Deutschlands so viel Erfolg gehabt hat? Oder wollte sich jemand Abschusslorbeeren holen noch vor dem ersten ernst zu nehmenden Kräftevergleich?

Den haben die Konkurrenten der Bayern dieses Wochenende gehabt. Gladbach und der HSV kassierten insgesamt neun Tore.

Jetzt hören sich Kritiken anders an. Obwohl Pep sein Versprechen gebrochen hat, keinen Kicker von seinem Ex-Klub zu holen, dann aber bei Thiago zugriff. Der Stern schrieb: „Keine Frage: Der neue Trainer macht die Bayern irgendwie sympathisch. Auch das noch.“