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Faszination und Risiko

Hochleistungssport verbunden mit hoher Geschwindigkeit ist nicht ungefährlich.

Günther Pavlovics
über den schweren Sturz von Thomas Morgenstern

Der schwere Sturz von Thomas Morgenstern hat wieder vor Augen geführt: Hochleistungssport verbunden mit hoher Geschwindigkeit ist nicht ungefährlich. Ja, er kann sogar lebensgefährlich sein.

Es ist faszinierend, Menschen auf so großen Schanzen fliegen zu sehen. Es ist zum Luftanhalten, wenn Abfahrer über die Streif ins Tal hinunterstechen. Und es sind beeindruckende Bilder, wenn Autos und Motorräder in südamerikanischen Wüsten Sand aufwirbeln.

Aber um welchen Preis? Dieses Wochenende haben die Bilder schockiert, wie Morgenstern wie eine Puppe über den Aufsprunghügel purzelt. Weit weg von solchen Livebildern haben sich dieses Wochenende echte Dramen ereignet. In diesem Fall war aber sogar der Tod nur eine Randnotiz. Bei der Rallye Dakar hat man einen Motorradfahrer tot aufgefunden, und es sind zwei Journalisten gestorben, weil sie mit einem Auto in eine Schlucht gestürzt sind. Ein dänischer Motorradfahrer starb beim Training für eine Veranstaltung in Dortmund.

Morgenstern hat seinen schweren Sturz überlebt, wie vor drei Jahren der Abfahrer Grugger. Der gab nach Monaten die Arbeit an einem Comeback auf. Der Schweizer Albrecht schaffte nach zwei Jahren die Rückkehr, konnte aber nie mehr alte Stärke erreichen und hörte auf. Auch Morgenstern wird wieder zurückkehren wollen an die Schanze. The show must go on.