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Der Wegweiser

Weil er längst Teil dieser Elite ist und sich ob seiner Jugend sogar noch steigern wird

Andreas Heidenreich
über David Alaba

Treffen sich zwölf Deutsche, drei Polen, ein Spanier, ein Franzose, ein Niederländer, ein Serbe, ein Kroate, ein Brasilianer und spielen Fußball. Mit einem Österreicher. Und die halbe Welt schaut zu.

Nein, kein Witz.

Angesichts der konstant starken Leistungen, die David Alaba in den letzten Monaten wieder auf allerhöchstem Level abgeliefert hat, neigt man dazu, sich an dieses Bild zu gewöhnen.

Darf man auch, weil sich das Phänomen Alaba auch in den nächsten Jahren permanent einmischen wird in die Crème de la Crème des europäischen Fußballs. Weil er längst Teil dieser Elite ist und sich ob seiner Jugend sogar noch steigern wird.

Die Selbstverständlichkeit, die der 20-Jährige an den Tag legt, wenn er etwa Welttorhüter Casillas beim Elfmeterschießen verlädt, verleitet zum Träumen.

Ein bisserl stolz darf man auch sein, wenn man zuletzt über eine Schlagzeile mit dem Namen des Austria-Trainers in einem deutschen Fußballmagazin gestolpert ist. Völlig wurscht, ob Peter Stöger jemals eine offizielle Anfrage aus Bremen erhalten hat oder nicht. Allein die Tatsache, dass sein Name in Kicker, Bild etc. kolportiert wird, ist ein weiterer Beleg dafür, dass Fußball-Österreich tatsächlich existiert. Dass man im Fußball-Vorzeigeland Deutschland mittlerweile bewusst auch jenseits der südlichen Grenze Ausschau hält.

Es sind schlechtere Zeiten angebrochen für notorische Schwarzmaler, die Wert legen auf die Feststellung: Österreich ist immer noch Nummer 71 der Welt und für keine Weltmeisterschaft qualifiziert, kein großes Ziel ist erreicht.

Aber immerhin. Der Weg stimmt. David Alaba hat ihn längst schon eingeschlagen.