Mit vielen Folgeschäden: Pleiten und ihre weitreichende Wirkung
Von Sandra Baierl
Keine Woche ohne neue Pleiten. Oder alte, die immer größer und mächtiger werden. Die Signa-Insolvenz wird jetzt ohne Eigenverantwortung durchgezogen. Ein gewohnt professioneller Hans Peter Haselsteiner mit betont hohem Hemdkragen äußert sich im ZIB-Interview zur Signa und fragt sich, wie ihm solche Fehler passieren konnten.
Er hätte mehr nachfragen sollen, sagt er selbstkritisch. Die Pleite koste ihn sehr viel Geld, „sie wollen nicht wissen, wie viel“, sagt der Großinvestor.
Bei allen Pleiten – den riesengroßen und kleineren – geht es immer um viel Geld (verlorenes und noch vorhandenes), um die Frage nach den Gründen für den geschäftlichen Niedergang und um die Verantwortung.
Im Falle einer „geglückten“ Insolvenz kommt es oft nur zu einer Zahlung von 20 bis 30 Prozent der Schulden, der Rest ist dahin.
Diese Verluste treffen Investoren, Lieferanten, Geschäftspartner, die wiederum ihrerseits mit den verlorenen Forderungen umgehen müssen. Für manche Firmen sind solche Zahlungsausfälle existenzbedrohend. Oft trifft es nicht allein die Großen, sondern eben auch viele Kleine, die um ihr Geld kommen. Die Frage der Weiterführung geht also weit über das betroffene Unternehmen hinaus.
Wie heißt es doch: Geld verschwindet nicht, es gehört nur jemand anderem. Kein Trost für die Geschädigten einer Pleite.