Meinung

Drama beim Parteitag: Nur 75 Prozent für Rendi-Wagner

SPÖ-Bundesparteitage sind traditionell Wohlfühlveranstaltungen. Der Parteichef oder die Parteichefin holt sich meistens nur einen klaren Auftrag von seinen delegierten Genossen, so wie bisher weiterzumachen. Öffentlich wird hier niemand gedemütigt.

83,4 Prozent waren bisher das historisch schlechteste Ergebnis für einen roten Bundesparteivorsitzenden, für Werner Faymann 2012, als die SPÖ und Österreich nicht und nicht aus der Krise kamen.

Nun Pamela Rendi-Wagner. Die Parteichefin mit Steherqualitäten, die bisher alle internen Querelen und Gegner abschütteln konnte. Bei ihrer ersten Wahl 2018 gaben ihr 97,8 die Zustimmung. Ein legendärer Luftsprung von Rendi-Wagner war das Ergebnis.

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Jetzt, 2021: Nur 75,3 Prozent. Ein historisch schlechtes Ergebnis. (Kreisky war beim ersten Antritt noch schlechter, mit 69,8%, damals war der Parteitag aber ein großer Tumult. Und wiedergewählt wurde er von der Partei in den 70er Jahren dann mit beeindruckender Mehrheit).

Rendi-Wagners Team rätselte nach Bekanntwerden des Ergebnisses, woran das liegt. Bei den vielen Wortmeldungen auf der Bühne waren sehr wohl einige kritische Stimmen dabei. Es waren aber wenige. Und bei weitem nicht jeder Vierte.

Nun hat sich die SPÖ erneuet ein eiskaltes Eigentor geschossen. Ohne Not, und während die ÖVP, Kanzler Sebastian Kurz und sein Finanzminister Gernot Blümel taumeln. Jetzt taumelt auch Rendi-Wagner.

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