Danke, liebe Lehrerinnen und Lehrer!
Von Günter Schmid
Pädagoginnen und Pädagogen leisten ihre verantwortungsvolle Arbeit weitgehend unbedankt
über die Leistung der Lehrerinnen und Lehrer
Am Ende eines arbeitsintensiven und von der Politik und den Medien atmosphärisch vergifteten Schuljahres möchte die Bildungsplattform Leistung & Vielfalt all jenen danken, die in unserem Land noch die Bildung aufrechterhalten, indem sie – unter Wahrung der vielfältigen individuellen Begabungen und Interessen – die junge Generation zu einer leistungsorientierten Wertehaltung erziehen: den Lehrerinnen und Lehrern aller Schularten und Schulformen.
Unsere Pädagoginnen und Pädagogen leisten ihre verantwortungsvolle Arbeit weitgehend unbedankt, von einer durch die Medien verhetzten Öffentlichkeit angefeindet, von selbst ernannten „Experten“ verunglimpft und von der zuständigen Ministerin in der qualitätsvollen Ausübung ihrer Tätigkeit behindert, ja bedroht. Dass sie angesichts der Anfeindungen, denen sie sich trotz einer grenzwertigen Belastung (nicht zuletzt durch Überfrachtung mit bürokratischen Aufgaben) permanent ausgesetzt sehen, nicht „Dienst nach Vorschrift“ tun, sondern weiterhin die gedeihliche Entwicklung der ihnen anvertrauten Kinder als ihr zentrales Anliegen im Auge behalten, stellt ihnen ein wahrhaft schönes Zeugnis für echten pädagogischen Eros aus. Danke, liebe Lehrerinnen und Lehrer, dass ihr auf Beschimpfungen als „faule Kerle, die nur ihre Privilegien verteidigen“ (O-Ton des „Experten“ Androsch in einem Streitgespräch im Presseclub Concordia im Vorjahr) oder unfreiwillig humoristische Vorschläge wie jene des „Österreich“-Fellners, 40 Stunden in der Woche zu unterrichten (und, in logischer Konsequenz, wohl auf Vorbereitungen, Korrekturen, Projektplanungen etc. zu verzichten), nur mit mitleidiger Belustigung reagiert und nicht als self fulfilling prophecy tatsächlich jene Minderleistung erbringt, die man euch unterstellt! Danke, dass ihr das von Schmied, Androsch, Schilcher & Co grotesk entstellte Bild eures Berufsstandes durch euer tägliches Wirken zurechtrückt!
Abschreckung
Es ist zwar trotzdem zu befürchten, dass junge Menschen, und seien sie noch so berufen und motiviert, gute Pädagoginnen und Pädagogen zu werden, zunehmend davor zurückschrecken, die Rolle von Prügelknaben zu übernehmen. Die realitätsfremde Ankündigung von Ministerin Schmied, „nur die Besten zum Lehrberuf zuzulassen“, wird sich in ihrer ganzen Lächerlichkeit selbst entlarven, wenn sich „die Besten“ – abgeschreckt von der Politik – nicht mehr für diesen Beruf finden lassen. Aber die real geleistete, hervorragende Arbeit unserer Lehrerinnen und Lehrer reicht immerhin, um – der Nestbeschmutzung durch Schmied, Androsch, Schilcher, Platter und Konsorten zum Trotz – Österreich wenigstens derzeit noch zu einem europäischen Vorzeigeland in Bereichen wie Jugendarbeitslosigkeit, Schulabbrecherquote oder dualer Ausbildung zu machen. Dafür danken wir unseren Lehrerinnen und Lehrern und wünschen ihnen ganz neidlos für die Ferien die ebenso wohlverdiente wie dringend benötigte Erholung!