Meinung/Bodyblog

Glücklich ohne Hühnereier?

Gar nicht so übel! Das fehlende Ei schadet weder dem Geschmack noch der Konsistenz.

Mag. Laila Daneshmandi
veganen Ei-Ersatz

Der aktuelle Vegan-Trend reißt mich mit. Ganz will ich (noch?) nicht auf tierische Produkte verzichten – aber ich lasse mich immer öfter auf Alternativen ein. Mit Tofu und Soja statt Fleisch- und Milchprodukten habe ich mich schon angefreundet, aber komme ich ohne Eier aus?

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Am Wochenende gehört ein herzhaftes Frühstück mit einer Eierspeis zum Pflichtprogramm. Ich mache aus meinem Rezept gerne eine Wissenschaft – ein bisschen Butter, ein Schuss Schlagobers, nicht zu viel Salz und nur vorsichtig rühren, damit ich eine cremig, luftige Konsistenz zusammenbekomme. Vom Vegetarier-Supermarkt habe ich mir Ei-Ersatz geholt. Knapp 10 Euro für Pulver, das 25 Eiern entspricht, ist nicht gerade billig. Den Mix aus Stärke, Verdickungs- und Emulgiermittel hätte ich mir auch selbst zusammenmischen können. Statt der Butter verwende ich Pflanzenöl, statt Schlagobers gibt’s Sojamilch. Das Ergebnis ist ... naja. Um mehr als Stärke zu schmecken, müsste ich eher ein Omelett mit Gemüse daraus machen. Damit das Auge mitessen kann, helfen Safran oder Kurkuma farblich nach. Überzeugend finde ich die vegane Eierspeis aber nicht.

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Bei meinem nächsten Versuch stehen eierfreie Palatschinken am Plan. Hier muss ich sagen: Gar nicht so übel! Das fehlende Ei schadet weder dem Geschmack noch der Konsistenz. Da tut es mir gleich um die vielen Gelegenheiten leid, bei denen ich mangels Eiern keine Palatschinken gemacht habe.

Im Internet finde ich zahlreiche vegane Rezepte, in denen die Eier einfach weggelassen werden – bei Muffins, Kuchen, auch bei Brot. Je nach benötigter Eigenschaft, werden die Eier durch Sojamehl, Bananen, Apfelmus, Backpulver oder etwa Leinsamen ersetzt. Kochen ohne Eier wird jetzt zu meiner neuen Wissenschaft. Nur bei der Eierspeis bleib ich stur – da gehören Eier rein.

Fazit: Es ist kein Drama, wenn einem daheim einmal die Eier ausgehen – es geht auch ohne. Mit ein paar kleinen Tricks lässt sich die Zutat mühelos umgehen. Zumindest bei den meisten Rezepten. Und für den Rest kann man sich vielleicht doch Eier direkt von glücklichen Hühnern beim Bauern holen.