Schmerz lass nach
Von Laila Docekal
Meine Trainerin Eva, die mich zu Beginn der Stunde noch so lieb begrüßt hatte, ist zu einem Drillmaster der Navy Seals mutiert.
über PIIT
Wenn dir dein Muskelkater den Schlaf raubt, weil du beim Umdrehen im Bett vor Schmerzen aufwachst, dann weißt du, dass du es mit dem Sporteln übertrieben hast. Schuld daran ist das PIIT – Professional Intensity Intervall Training, das ich zwei Tage zuvor mit Ach und Krach durchgestanden habe (www.in-good-shape.at, Probetraining 10 €).
Bekannter ist das Training unter HIIT (H für High, im Internet gibt es viele Anleitungs-Videos) – in den USA und inzwischen auch bei uns boomt dieses extreme Work-out, weil es innerhalb kürzester Zeit den Puls hochtreibt und Ausdauer- mit Krafttraining kombiniert. In der Regel ist es nach 20 Minuten vorbei und man ist fix und fertig.
Das PIIT ist(zu meinem Leid) die Steigerungsstufe davon – es dauert eine ganze Stunde. Das Prinzip ist einfach: Jede Übung besteht aus vier Runden zu je 30 Sekunden. In dieser Zeit versucht man so viele z.B. Ausfallschritte wie möglich zu machen. Dazwischen gibt es ein paar Sekunden Pause. Wer kann, steigert von Runde zu Runde den Schwierigkeitsgrad der Übung. Danach kommt die nächste Herausforderung – etwa Liegestütz – und es gibt wieder vier Mal 30 Sekunden (30 Sekunden waren noch nie so lang!).
Trainerin Eva, die mich zu Beginn der Stunde noch so lieb begrüßt hatte, ist inzwischen zu einem Drillmaster der Navy Seals mutiert. Aufgeben gibt’s nicht – sie steht sofort neben, hinter oder vor dir und befiehlt dir weiterzumachen.
Aus den Boxen dröhnt I need a Hero von Bonnie Tyler und ich weiß in meiner Verzweiflung nicht, ob ich irgendwo in mir noch etwas Heldenhaftes entdecken kann, das mich durch dieses Training bringt oder ob ich mir lieber einen Helden herbeiwünsche, der mich vor dem kompletten Kollaps rettet. Keine Ahnung, wie ich es durch die Stunde geschafft habe. Oder nach Hause. Hauptsache ich hab’s überlebt. Und Hauptsache ich kann wieder schlafen.
Fazit:
Für hartgesottene Fitnessfreaks und Grenzgänger, die ihren Körper maximal fordern wollen. Ein effektives Training, dem man danach unbedingt die nötige Erholungszeit einräumen muss damit der Körper sich regeneriert.