Meinung/Bodyblog

Marathon-Fitnesscheck

Mehrstufige Laktatmessung zeigt, ab welcher Belastung die Muskeln schlapp machen.

Mag. Laila Daneshmandi
über den Marathon-Fitnesscheck

Wenn ich einen Marathon laufen wollte, würde es mindestens sechs Stunden dauern bis ich nach quälenden 42.195 Metern über die Ziellinie krieche (vermutlich vom Kehrwagen angeschoben) – das kam zumindest bei meinem Marathon-Fitnesscheck heraus. So wie ich mich kenne, würde ich spätestens nach zehn Kilometern zusammenbrechen – oder irgendwo für eine Pause einkehren.

Okay, Laufen gehört nicht gerade zu meinen Stärken. Oder Vorlieben. Genauso wenig wie Ausdauer. Beim Fitnesscheck wurden meine Speckröllchen vermessen (in der Fachsprache Anthroprometrie), um meinen Muskelanteil zu berechnen. Es gab ein Functional Movement Screen, bei dem Schwachstellen in meinem Bewegungsmuster identifiziert wurden und das Fahrrad-Ergometer blieb mir auch nicht erspart. Dabei musste ich sogar Blut lassen – alle drei Minuten wurde nicht nur der Widerstand auf dem Ergometer erhöht, sondern ich wurde auch ins Ohr gepiekst. Diese mehrstufige Laktatmessung zeigt den Trainingsplanern, ab welcher Belastung meine Muskeln anfangen schlapp zu machen. Das Ergebnis: Meine Ausdauer ist im Vergleich zu gleichaltrigen Frauen nur „mäßig gut“. Ich sollte zwei bis vier Mal pro Woche bis zu 90 Minuten lang einen Ausdauersport machen, um in die Gänge zu kommen.

Mit dem maßgeschneiderten Trainingsplan könnte ich mit einer entsprechend langen Vorbereitungszeit einen Marathon oder zumindest einen Halbmarathon durchhalten – wenn ich wollte. Das sollte nämlich nie unterschätzt werden: Der Wille und die Motivation spielen bei dem Weg ins Ziel eine mindestens genauso große Rolle wie die Fitness.

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Geeignet für Läufer, die ihre Leistung mit professioneller Hilfe verbessern wollen.

Infos Der medizinische Leistungscheck wird etwa im Institut für medizinische und sportwissenschaftliche Beratung (IMSB) angeboten. Kostenfaktor 130 Euro, www.imsb.at