Schau mal, wer da fährt, Teil 9
Von Annemarie Josef
Einer der Gründe, warum ich nach zig Jahren wieder richtig Autofahren lernen will: Der Hund ist auf Ausflügen und Reisen jetzt immer dabei. Flugplätze und Bahnhöfe sind passé, Wiesen und Wälder die Ziele. Also raus aus dem bequemen Beifahrerdasein. Vor allem bei längeren Strecken ist das gut, man kann sich abwechseln. Der Mann an meiner Seite findet das super. Und was soll ich sagen: Die Familienkutsche rollt und rollt. Ich sitze immer öfter am Steuer. Fahrlehrer Nicol Krouzek sagte nach unserem Abschluss-Training: „Jetzt musst du nur noch dranbleiben.“ Nur!? Damit hat der Kampf gegen Hindernisse und Bequemlichkeit erst begonnen. Ich muss Hürden alleine bezwingen. Etwa die Garage des Grauens, in der das Auto wohnt. Geschafft, ich komme seit letzter Woche ohne Hilfe raus. Eine Quälerei, die Wand steht aber noch. Und so fahre ich kurze Strecken auf mir vertrauten Straßen jetzt
alleine, um sicherer zu werden. Dem Hund gefällt das so gut, dass er einmal neben mir sitzen wollte. Nicht nachmachen, liebe Kinder, äh Autofahrer. Ist nur fürs Foto. Während der Fahrt sitzt er natürlich in seinem Abteil im Kofferraum.