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In 66 Tagen fängt das Leben an ...

Ich weiß nicht, ob Sie sich erinnern, dass ich Anfang des Jahres bösen Essgewohnheiten Adieu! sagen wollte. Ich erinnere mich – ungern. Geworden ist daraus kein Adieu, sondern ein: „Hallo? Du isst schon wieder ungesund?“ Deshalb heute etwas Psychologie. Denn man muss Dinge verstehen, um sie zu ändern. Psychologin Philippa Lally aus London hat erforscht, wie schnell ein Mensch Gewohnheiten erlernen kann. Sie bat 97 Probanden sich über drei Monate eine neue, gesunde Routine anzueignen: 50 Sit-ups am Morgen, ein 15-Minuten Spaziergang täglich, ein Stück Obst zum Mittagessen. Im Schnitt dauerte es 66 Tage vom bewussten Ausführen einer Tätigkeit bis zur automatisierten Gewohnheit. Will heißen, dass man 66 Tage gesund essen muss, um sich daran zu gewöhnen. Und jetzt raten Sie mal, was meinen Plan bisher vereitelt hat: Die Fastenzeit von Aschermittwoch bis Ostern dauert 40 Tage, nicht 66! Deshalb habe ich gar nicht damit angefangen. Und wo hätten die Schokohasen ein warmes Nest gefunden, außer in meinem Bauch? Für die Zukunft verspreche ich aber: Keine Ausreden mehr! Denn die nächste echte Versuchung ist 231 Tage entfernt und heißt Advent. Da passen 66 Tage locker drei Mal rein und ich werde am eigenen Leib erfahren, was ein Weihnachtswunder ist. Hoffentlich ...