Am liebsten sonntags
Von Annemarie Josef
Hoffentlich war das kein Anfängerglück. Die erste Fahrstunde mit Fahrlehrer Nicol Krouzek hat mich ja geradezu in einen Euphorietaumel gestürzt. Es war auch einfach großartig! Und jetzt wurde ich gefragt, wo und wann ich denn das nächste Mal unterwegs sei. Vermutlich, um mich mit großem, wohlwollendem Applaus anzufeuern, wenn ich wiedermal einen grandiosen Spurwechsel hinlege oder der Wagen ein bisschen ruckt und zuckelt beim Schalten.
Jajaja, ich weiß eh. Es ist nicht angenehm ein Fahrschulauto vor sich zu haben. Und das von der Fahrschule Rainer (www.fahrschule-rainermh.at) ist feuerrot, also keinesfalls zu übersehen. Für mich ist das in meinen Auffrischungsstunden eine echte Hilfe. Da werden die anderen doch sicher auf mich aufpassen, dachte ich vertrauensvoll. Von wegen, so ein feuerrotes Spielmobil überholt man lieber, selbst wenn es da die durchgezogene Linie gibt und eh Tempo 30 ist. Und dort, wo sogar das ärgste Ego normalerweise Erbarmen hätte, fühlt sich der Fahrschüler wie ein armes Würschtel, in dem Fall ich.
Es war auf meiner persönlichen Angststrecke, dem Gürtel. Der Spurwechsel sollte trainiert werde - und ich klemmte ziemlich bald hinter einem Lieferwagen in erster Spur. Ich erinnere mich natürlich nicht, wie das damals war, vor gefühlten hundert Jahren, als ich den Führerschein machte. Aber ich glaube, die Autofahrer waren netter. Meine Güte, soll sie sich doch nicht so anstellen. Tu ich eh nicht. Aber das nächste Mal lasst mich bitte wieder rein.
Schwamm drüber. Ich kam wieder in die Spur und da wird man mich jetzt öfter treffen. Obwohl, ich will den Mund einmal nicht zu voll nehmen, denn davor wird fleißig trainiert – und zwar am liebsten sonntags.
Nächstes Mal fahr ich übrigens mit meinem Fahrlehrer auf die Nordbrücke, zur Hundewiese im 21. und auch ein bisschen im Donaufeld herum – Vorrangstraßencheck. Wissen Sie eigentlich, wie oft die Ampel grün blinkt, bevor sie umschaltet und ob der Rechtskommende aus der Einbahn Vorrang hat?