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Anthonis Van Dyck: Kopf eines Mannes

Nur 400 Pfund zahlte der englische Priester Jamie MacLeod, als er vor 12 Jahren ein Porträtbild eines unbekannten Mannes in einem Antiquitätenladen kaufte. Es war gut investiertes Geld: Denn als MacLeod das Gemälde 2012 zu den Experten der BBC-Sendung "Antiques Roadshow" (vergleichbar mit "Kunst und Krempel" im bayerischen Rundfunk) brachte, stellte sich das Bild als ein Original des flämischen Malers Anthonis van Dyck (1599-1641) heraus. Und mehr noch: Experten erkannten das Bild als eine Studie für das Bild der "Friedensrichter von Brüssel", eines Gemäldes, das im Brüsseler Rathaus hing, aber 1695 einem Brand zum Opfer fiel.

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Am Dienstag, den 8. Juli, kam das restaurierte Ölgemälde nun bei Christie's in London zur Auktion - dort blieb es allerdings unverkauft. Der Schätzwert war mit 300.000 - 500.000 Pfund angegeben - möglicherweise war dies zu hoch angesetzt. Der Besitzer des Gemäldes gab zu, sich nur schweren Herzens von dem Schatz zu trennen - ob er es nun auf anderem Weg versucht, bleibt abzuwarten. Der Priester will den Erlös für die Erneuerung der Kirchenglocken in seiner Gemeinde in der britischen Grafschaft Derbyshire spenden.