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Man wird ja einmal loben dürfen

So. Jetzt wär es dann langsam an der Zeit, dass alle über das Wetter zu schimpfen anfangen. Die Kälte! Der Matsch! Die Straßenverhältnisse! Die Staus! Die eingefrorenen Öffis! Der Geruch darin! Aber bis jetzt hab ich noch gar nicht so viel Geraunze gehört. Und obwohl's mich heute auf der glitschigen Straße mit dem Rad fast aufgehaut hätte, sage ich: bravo, Wetter. (Ich wollte sagen: bravo, Klima, aber "Klima" ist mittlerweile ein dermaßen negativ besetzter Begriff; wir machen das Klima kaputt, das Klima den Planeten, ein gutes Klima gibt es ja praktisch gar nicht mehr.)

Also, danke, Wetter, dass du dich heuer einmal so vorbildlich an die Jahreszeit hältst. (Auch das ist ... Wer spricht bitte mit dem Wetter?! Überhaupt darf man übers Wetter nie, niemals schreiben, sagt Kollege T., so wie man nie, niemals reimen dürfe. Ok, einen guten Vorsatz habe ich fürs nächste Jahr schon: Versprochen, ich werde nicht mehr reimen. Ja, T., du hattest eh recht: Und es kam auch bei der Leserschaft gar nicht gut an.) Aber wenn der Schnee gar so vorschriftsmäßig auf die Adventwelt fällt, dann wird man das ja wohl einmal loben dürfen. Auch wenn ich mir die Herrlichkeit nach Möglichkeit von drinnen anschaue. Geschenke müssen verpackt, Karten geschrieben und Rezepte fürs Weihnachtsessen studiert werden, derlei nettes vorweihnachtliches Gespießere. Es wird einem von den Nachwirkungen diverser Weihnachtsfeiern eh hübsch zerkatert: Zum Beispiel schmerzt mir, während Sie dieses lesen, vermutlich der Schädel, weil ich mich auf der KURIER-Weihnachtsfeier ziemlich sicher wieder nicht an meine Tipps gehalten haben werde; Prost. Aber davon erzähle ich Ihnen vielleicht morgen. Oder auch nicht. Heute Schnee: schee.