Kundendienst, so und anders
Von Doris Knecht
Klara K. startet ihr MacBook neu: graue Fläche. Nichts. Bei dem Apple-Händler am Getreidemarkt, bei dem sie das MacBook vor zwei Jahren und drei Monaten gekauft hat, erklärt ihr ein Herr, der Kostenvoranschlag koste 66 Euro, und nein, keine Ahnung, was das Gerät haben könnte, aber vor in zwei Wochen sei nichts zu machen. Klara K. erklärt dem Mann, ihre Erwerbstätigkeit hänge von dem Gerät ab. Der Mann zeigt professionelles Desinteresse. Ob es denn einen Expressdienst gäbe? Ja, das koste 59 Euro extra. Der Mann ruft einen Techniker an, legt sein Ohr ans Gerät und bescheidet Frau K. dann: derzeit kein Expressdienst. Frau K. erklärt, dass sie in diesem Laden bereits zwei iBooks für je 1000 Euro gekauft habe, was dem Mann nicht gleichgültiger sein könnte. Klara K. zieht ab: Schön, dass es Unternehmen gibt, die es sich noch leisten können, auf Kunden zu verzichten.
Klara K. geht dann zum Apple-Reparaturservice MyMac in der Margaretenstraße, und dort geschieht Folgendes: Ein freundlicher Mitarbeiter hört sich ihr Problem aufmerksam an, fragt nach, sagt, was es sein könnte und dass es sich gewiss beheben lasse; eventuell sei sogar eine Kulanz von Apple drin. Der Kostenvoranschlag kostet zwar 86 Euro, aber die Frage nach der Reparatur-Dauer wird befriedigend beantwortet: zwei bis vier Tage. Noch am späten Nachmittag wird sie angerufen und das Problem wird ihr erklärt. Und schon am nächsten Tag bekommt Frau K. den Bescheid, das Gerät sei repariert, und sie habe Glück, das koste sie gar nichts, das Problem trete öfter auf, Apple mache das in Kulanz. Und so ist es auch. Sie bekommt sogar die 86 Euro zurück. Noch schöner, dass es auch Unternehmen gibt, für die das Wort Kundendienst kein Witz ist.