Es geht so und anders
Von Doris Knecht
Leser Florian K. ist an einem Einkaufstag mit seinem kleinen Neffen im ersten Bezirk unterwegs, als der Bub ganz dringend auf die Toilette muss. Also geht K. mit dem Kind in das Hotel am Stephansplatz (Eigenwerbung: "Es gefällt, Sie werden sich wohlfühlen!"), das man eben passiert, erklärt das Problem und bittet darum, mit dem Buben ein WC aufsuchen zu dürfen. Der Bescheid: abschlägig, dafür dekoriert mit dem bekannten Wo-kämen-wir-da-hin-wenn-wir-jeden ...-Hinweis. In der U-Bahnstation Stephanplatz darf das Kind das WC dann sogar gratis benützen.
Dafür hat mir Leserin Emma B. anlässlich der Postbus-Geschichte von letzter Woche eine zwar nicht ganz aktuelle, aber ganz andere Postbus-Geschichte erzählt. Ihr Sohn, damals Volksschüler, war in den falschen Bus gestiegen, der ihn statt nach Rehberg nach Gföhl fuhr. Der Bub bemerkte das zwar, aber in seiner Schüchternheit sagte er nichts, sondern blieb bis zur Endstation einfach sitzen. Der Busfahrer, der eigentlich schon frei hatte, entdeckte das ratlose Kind: Er nahm sein Handy, rief die Mutter des Buben an und teilte seine Jause mit ihm, bis die eintraf. Auch Jutta O. aus Oberwart, Mutter von siebenjährigen Drillingen, hat nicht nur gute, sondern sehr gute Erfahrungen mit den Postbus-Chauffeuren, die ihre Kinder täglich fahren: "Niemals" schreibt sie, würde einer dieser stets freundlichen Fahrer ein Kind nicht mitnehmen, weil es seinen Ausweis vergessen hat. Sondern die fragen, erzählt Frau O., sogar nach, wenn eines der Kinder, die sie täglich befördern, einmal fehlt. Wofür sie ihnen gern ein großes Lob aussprechen möchte: dem man sich gerne anschließt.