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Dann doch noch König

Am Mittwoch berichtete ich über einen Studenten, der beim Verlassen seines Zielbahnhofs von einer ÖBB-Kontrollorin ohne Ticket betreten und mit einem Erlagschein über Euro 90 versehen worden war. Trotz der Beweise, die er vorlegen konnte, dass er für die Fahrt mit der Bahn bezahlt hatte, war er in einem harschen Schreiben von den ÖBB aufgefordert worden, den Betrag umgehend zu überweisen, andernfalls Inkasso. Noch am selben Tag meldete sich mit einem freundlichen Mail ein Herr von der Schlichtungsstelle der Schienen-Control GmbH, der sich des Falls annehmen wollte; er könne nichts versprechen, aber er wolle versuchen, Herrn K. zu helfen.

Selten war ein derartiger Versuch so schnell so erfolgreich. Schon einen Tag später erhielt ich zwei Mails. Eins von dem Herrn von der Schienen-Control: Er könne mich darüber informieren, "dass das Schlichtungsverfahren für Herrn Kowatsch positiv endete und die ÖBB PV auf die gesamte Fahrgeldnachforderung verzichtet hat". Und eins vom Studenten K., das viele Rufzeichen enthielt, die anzeigten, wie sehr er sich über den positiven Ausgang seiner Angelegenheit freute. Die Autorin freut sich mit. Auch über die Geschichte von Frau K., die gerne einmal die ÖBB-Security gelobt wissen möchte. Einmal beobachtete sie am Westbahnhof, wie zwei dieser Herren zwei alten Damen samt Gepäck-Trolley behutsam über den Gürtel halfen. Und ein andermal, wie ein Security-Mann nicht nur zusah, als eine offenbar alkoholisierte Mutter ihr Kind am Bahnhof beschimpfte und grob anfasste, sondern beherzt eingriff. Bleibt zu hoffen, dass auch die ÖBB-Oster-Urlaubsreisenden viel Positives mit der Bahn erleben. Jubelberichte sind hoch willkommen.