Theater kann glücklich machen
Von Heinz Wagner
Eine gute Aufführung kann nicht nur die Zuschauerinnen und Zuschauer „verzaubern", durch eine gelungene Live-Performance mitnehmen in fremde, andere, Fantasie-Welten. Theater kann für beteiligte Kinder und Jugendliche das Leben tatsächlich verändern. Eine heute immer wieder unter anderem im Theater der Jugend in Hauptrollen glänzende Natalie Ananda Assmann erzählte während ihres ersten Engagements dem KiKu, wie sie als Kind ins Theater hinein geschlittert sei. Sie wäre ein für ihre Eltern ziemlich anstrengendes Kind gewesen, „eine drama-queen". Die von den Eltern zurate gezogene Psychologin, erinnert sich die jung Schauspielerin, hätten beruhigt und den Tipp gegeben, für die Vierjährige einfach eine Theatergruppe zu suchen. Im Linzer Theater des Kindes konnte die kleine Natalie Ananda ihren Darstellungsdrang ausleben, gewann Gefallen am Schauspielen und entschied sich nach der Schule für die entsprechende einschlägige Ausbildung.
In kleinerem Rahmen spielen sich aber vergleichbare Geschichten – mitunter mit genau gegensätzlichen Vorzeichen - immer wieder ab. Erst Ende April gestand Haris Ramić, ein Jugendlicher, der in Lustenau bei einem der diesjährigen Macht.Schule.Theater-Projekte („Haut") mitgemacht hatte: „Ich hab mich fürs Mitmachen gemeldet, weil ich schüchtern und scheu war und das überwinden wollte." Mit Erfolg!
Dein Leben, deine Chance!
Im Dschungel Wien hatte Anfang Mai das Stück „It`s my life - Çaba die Chance" Premiere. Ein professionelles Team arbeitete backstage mit rund einem dutzend Jugendlichen. Mit dabei einer, der vor dem Projekt deutlich stotterte, oft kaum was rausbrachte. Und durch die einjährige harte Arbeit, die er unbedingt auf sich nehmen wollte, kann er sich nun gut artikulieren. Und das nicht nur auf der Bühne. Er – und genauso zu Recht seine 12 Mitspieler_innen – haben nicht nur für das Stück ihr Leben selbst in die Hand genommen, hart und viel gearbeitet, eine tolle Leistung hingelegt. Ihr Selbstvertrauen ist gewachsen. Und das wirkt sich auf das „restlich" (Schul-)Leben genauso aus.
Ein Beispiel mehr, dass Theater – weit über die rund zwei Dutzend Macht.Schule.Theater-Projekte hinaus in Schulen eine – viel, viel – größere Rolle spielen sollte, nein müsste.