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Hofer rätselt über resignierte Jugend

Hat die Jugend den Kampf gegen den Klimawandel schon aufgegeben?


lebt den Öko-Wahnsinn

Die Kaliumjodid-Tabletten lagerten noch jahrelang in der Küchenanrichte, oben rechts, zwischen Wassergläsern und vergilbten Postkarten aus Rhodos und Samos. Ich gehöre jener Generation an, die in den Tagen nach der Tschernobyl-Katastrophe im Jahr 1986 nicht im Freien spielen durfte. Wörter wie Schutzraum und Probealarm kannten wir schon im Kindergarten. Das prägte meine Einstellung zu Natur und Umwelt.

Mit Interesse las ich deshalb heute eine Aussendung der Allianz Versicherung: " Österreichs Jugend resigniert in Sachen Klimaschutz". Meinungsraum.at befragte im Auftrag der Allianz junge Menschen zwischen 14 und 24 Jahren zum Thema Klimaschutz. Also eine Generation, die nach dem oben genannten Super-GAU aufwuchs.

Geringes Interesse

Fazit: Nur jeder zweite der 500 Befragten interessiert sich für den Klimawandel. Und: die Mehrheit hält ihn für nicht mehr aufhaltbar. Fehlen die Informationen? Nein, interpretieren die Studienautoren die Umfrage. Das Wissen sei zufriedenstellend, allein das Interesse sei geringer.

So spielt Klimaschutz auch im Alltag der Jugendlichen eine eher untergeordnete Rolle. Ihren größten aktiven Beitrag leisten sie mit "Müll trennen" (80 Prozent), gefolgt von "Öffis benutzen" (74 Prozent) und "Strom sparen" (73 Prozent).

Schuld an der Klimaveränderung sei vor allem die Industrie. Immerhin 81 Prozent aber gaben an, dass alle zu dieser Entwicklung beitragen. Die Jugendlichen seien sich also dessen bewusst, auch selbst Teil des Problems zu sein, diese Erkenntnis sei wichtig, betonte Johannes Naimer, Leiter der WWF Climate Group Österreich (mehr dazu hier).

Deutliches Alarmsignal


"Die fortschreitende Klima-Resignation der traditionell eher grün denkenden Jugend ist ein deutliches Alarmsignal", betonte Wolfram Littich, Vorstandschef der Allianz Gruppe in Österreich, bei der Präsentation der Umfrage-Ergebnisse.

Es habe sich ein Gefühl der Macht- und Hilflosigkeit etabliert und in seinem Gefolge ein Nachlassen des Interesses der Jugend an der Klima-Problematik insgesamt.

Wohin soll ich mich wenden...

Vielleicht liegt es ja auch am fehlenden Reibebaum: Deutschlands "Wutbürger" legten sich gegen den Stuttgarter Bahnhof quer, "Die Empörten" in Spaniens Straßen marschierten gegen die Sparpakete der Madrider Regierung und Occupy-Aktivisten skandierten vor der New Yorker Wall Street gegen die Macht der Banker.

Und in Österreich? Zwentendorf und Hainburg hatten damals für die Protestierenden zumindest einen Vorteil: Man wusste, wo man ausharren musste, um erfolgreich ein Umdenken zu bewirken. Ein Ort, ein Ziel. Doch mittlerweile mag das Problem zu komplex, zu global und zu unlösbar erscheinen.

Auf zur Weltenrettung! Adresse leider unbekannt. Wer mag`s der Jugend verübeln?