Tennis - Wunden gibt es immer wieder
Von Harald Ottawa
Österreichs Physiotherapeuten und Ärzte haben wahrscheinlich für Österreichs Tennisspieler genau so viele Bandagen und Medikamente gebraucht, wie ihre Kollegen im AKH. Jürgen Melzer wird zwar in Madrid (auf blauem Sand) aufschlagen, der Knöchel schmerzt aber noch nach dem Bänderriss. Andreas Haider-Maurer tut gar ein doppelter Bänderriss weh, Tamira Paszek war eineinhalb Monate wegen eines lädierten Rückens im Krankenstand, Patricia Mayr-Achleitner hat es seit Tagen mit der Hüfte.
Blöd für Sportler, halb so schlimm wenn ihre Wehwechen mit jenen von Berufskollegen vergleicht. Robin Söderling leidet (und der leidet wirklich) seit einem Jahr am Pfeifferschen Drüsenfieber und bangt um die Fortsetzung seiner Karriere. Jetzt hat der Schwede einen Leidensgenossen: Mardy Fish - ist aus dem Spielerumfeld zu hören - hat es ebenfalls erwischt. Der Amerikaner litt zuletzt immer mehr an Ermüdungserscheinungen.
Wie wertvoll die Gesundheit ist, bewiesen aber zwei Tennisspielerinnen. Alisa Kleybanowa kehrte vor wenigen Wochen mit dem größten Erfolg im Gepäck auf die Tour zurück. Die Russin hat einen bösartigen Tumor des Lymphsystems besiegt. Sandra Klemenschits ist seit ihrer überstandenen Krebserkrankung, die ihr 2008 die geliebte Zwillingsschwester Daniela genommen hatte, wieder erfolgreich. Auch, weil sie weiß, dass Erstrundensiege und vergebene Matchbälle nicht das Wichtigste im Leben sind.
Kopf hoch, liebe angeschlagenen und verletzten Tennisfreunde. Und vor allem - Gesundheit! Alles andere ist Sport.