Sexismusfalle "Der Bachelor"

Der Bachelor" ist der Mario Barth der Reality-Shows. So tief und ungehemmt greift sonst keine Sendung in die Klischeekiste Mann vs. Frau. Zur Erinnerung: 16 Kandidatinnen ("Mädels" zwischen 21 und 37) buhlen seit letzter Woche um die Aufmerksamkeit eines Mannes ("Bätschela" Christian - 33). Das heißt Eifersuchtsanfälle, Zickenkriege und Gefasel von der großen Liebe auf der einen - und "Ich freue mich euch besser kennen zu lernen"-Sprüche und Gefasel von der großen Liebe auf der anderen Seite. Ernsthaft: Jeder Heimatfilm (übrigens gestern 20.15 auf ORF in "Ruf der Pferde" mit Hansi Hinterseer) hat mehr Schattierungen.

Wie kommentiert man also eine Sendung, die so ohne jegliches Fingerspitzengefühl diese schräge Idee von der Gleichberechtigung der Geschlechter negiert? Ganz ehrlich? Keine Ahnung. Ich bin sprachlos. Als Zuseher. Und Kritiker.

Als Mann weiß ich, dass es eigentlich nur zwei Typen von Menschen geben kann, die sich "Der Bachelor" anschauen wollen: Frauen mit einer verqueren Vorstellung von Romantik und der großen Liebe. Die tatsächlich glauben können, was da manche Kandidatinnen (und der Bachelor) nach zwei Mal Sektempfang übereinander sagen.

Und Männer, die sich die Show wegen der fast unverschämten Fleischbeschau anschauen. (Hierfür empfehlen wir auch unsere Bildergalerie mit den Kandidatinnen der Show - siehe unten). Zählen Sie mich also gerne hier dazu.

Aber in einem Medienblog kommt man nunmal schlecht an "Der Bachelor" vorbei. Schließlich sahen immerhin 2,4 Millionen Deutsche die gestrige Folge und wie sich - oh Schreck! - Kandidatin Anne Pott beinahe wehrte die Rose anzunehmen. Weil sie nicht wusste, ob sie dieses Format noch länger durchstehen würde. Danke Frau Pott, wir fühlen mit Ihnen.

INFO: "Der Bachelor", Mittwoch, 20.15, RTL

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Die Kandidatinnen der Show