Golden Globes vs. Oscars: "Ein bisschen betrunkener und einfacher zu haben"
Von Karl Oberascher
Ein bisschen lauter, betrunkener und einfacher zu haben.
über Golden Globes vs. Oscars.
So einer Preisverleihungen, wie sie gestern in Los Angeles über die Bühne gegangen ist, eilt ja nicht gerade der beste Ruf voraus. "Laaangweilig" scheinen da oft sogar die Damen und Herren im Publikum schreien zu wollen. Von den Zusehern vor den Bildschirmen ganz zu schweigen.
Die Golden Globes sind da seit einigen Jahren eine positive Ausnahme. Seit Ricky Gervais 2010 zum ersten Mal die Moderation übernommen hat, wurde aus der spröden Verleihung im Beverly-Hilton-Hotel eine (kleine) Mutprobe für Hollywood-Stars. Seinen Landsmann Colin Firth stellte der Comedian (hierzulande besser bekannt als der Erfinder von "The Office" bzw. "Stromberg", wie sich die deutsche Adaption nennt) zum Beispiel folgendermaßen vor: "Jeder hält ihn für unglaublich charmant. Aber was ihr nicht über ihn wisst: Er ist ein Rassist. Und ich hab ihn einmal dabei erwischt, als er ein kleines Kätzchen schlug."
Amy Poehler und Tina Fey, die Gervais im vergangenen Jahr als Moderatorinnen ablösten, zeigten sich heuer zwar nicht ganz so frech. Frischer als jede Oscar-Moderation waren die (zwischen all den Werbepausen und Dankesreden leider zu selten eingestreuten Einlagen) aber allemal.
Eine kleine Kostprobe: "Und jetzt, wie die Vagina eines Supermodels, bereiten wir Leonardo DiCaprio einen warmen Empfang." Und das zur besten Sendezeit; im prüden Amerika; wo sonst jedes "Fuck" ausgepiepst wird.
Aber wie hat Ricky Gervais schon 2012 gesagt? "Die Golden Globes sind verglichen mit den Oscars so, wie Kim Kardashian zu Kate Middleton. Ein bisschen lauter, trashiger, betrunkener und einfacher zu haben - angeblich." Es war sein letzter Auftritt. Schade.
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