Tipps, wie Sie Ihren Garten winterfest machen
Wenn sich im Herbst die Blätter färben und langsam von den Bäumen fallen, dann neigt sich auch das Gartenjahr langsam dem Ende zu. Doch bevor der Garten in die Winterruhe geht, gibt es noch einiges zu tun. Wenn Sie einen Naturgarten haben, haben Sie im Herbst weniger Arbeit. Nachstehend finden Sie 12 Tipps, wie Sie Ihren Garten auf den Winter vorbereiten:
- Blumenbeete & Stauden nur schneiden, wenn sie krank sind.
- Gräser zusammenbinden
- Böden im Gemüsebeet abdecken
- Rasen vom Laub befreien, düngen und nicht zu kurz mähen
- Laub für die Gartengesundheit nutzen
- Unkraut jäten
- Gartenteich winterfit machen
- Blumenzwiebel überwintern und setzen
- Garten umgestalten
- Kübelpflanzen und Gartengarnituren überwintern
- Nistkästen und Vogelhäuschen reinigen
- Gartenwerkzeuge reinigen
Blumenbeete und Stauden im Herbst richtig pflegen
Viele Gärtnerinnen und Gärtner schneiden im Herbst alle verblühten Stauden bis knapp über dem Boden ab. Weil es ihnen besser gefällt, wenn der Garten ordentlich aufgeräumt ist. Für die Tierwelt in Ihrem Garten wäre es allerdings besser, wenn Sie die verblühten Stauden und Blumen stehen lassen.
Weggeschnitten werden nur die Blätter von Stauden, die krank sind. Manche Stauden, wie die Indianernessel, sind anfällig für Mehltau. Damit dieser nicht im Beet überwintert, schneiden Sie die Stauden und entsorgen sie diese in der Biotonne.
Zahlreiche Insekten wie Wildbienen, Schmetterlinge, Florfliegen, Gottesanbeterinnen und viele andere haben in den Stauden ihren Nachwuchs untergebracht oder überwintern selbst da. Erst wenn die ersten Sonnenstrahlen den Frühling ankündigen und die es wieder wärmer wird, kommen sie wieder raus oder schlüpfen. Wenn Sie die Stauden jetzt schneiden und entsorgen, entfernen Sie die fleißigen kleinen Gartenhelferlein aus Ihrem Garten.
Auch die Vogelwelt freut sich über die verblühten Stauden. Einerseits ernähren Sie sich von den Samenständen, andererseits finden sie dort das eine oder andere Insekt – wichtiges Protein, das im Winter rar ist.
Vertrocknete Stauden und Samenstände können im Winter zum Hingucker werden. Mich stören sie meistens erst im Februar, wenn wirklich nicht mehr viel von ihnen übrig ist. Und dann dauert es nicht mehr lange, bis sie geschnitten werden. Gehäckselt kommen sie als Mulch-Schicht wieder auf die Staudenbeete.
Gräser winterfit machen
Die meisten Gräser kommen gut mit den niedrigen Temperaturen im Winter zurecht. Nur wenn der Winter sehr feucht wird, mögen sie das nicht. Deshalb binden wir die Gräser im Herbst immer zusammen. Das schützt sie vor Feuchtigkeit, die so nicht in den Wurzelballen kommt, sondern an den Gräsern außen abrinnt. Außerdem hat das den Vorteil, dass der Wind nicht die vertrockneten Halme durch den Garten und in den Teich weht.
Gräser sind ebenfalls ein beliebter Platz für Insekten zum Überwintern. Wir finden auch immer wieder Schneckenhäuser, die es sich gemütlich gemacht haben.
Gemüsebeet überwintern
Das Gemüsebeet hat sich im Laufe der letzten Monate schon wieder geleert. Nur das eine oder andere Wintergemüse belegt braucht vielleicht noch etwas Platz und Pflege.
Ansonsten ist für den Boden im Gemüsebeet jetzt Erholung angesagt. Damit er das wirklich kann, sollten Sie den Boden abdecken. So können die kleinen Bodenlebewesen, die Ihren Boden im Gemüsebeet so wertvoll machen, gut überleben.
Zum Abdecken des Bodens haben Sie verschiedene Möglichkeiten:
- Mit einer Gründüngung wird der Boden abgedeckt. Außerdem lockern einige Gründüngungspflanzen wie Ölrettich den Boden. Andere wie Lupinen oder Klee versorgen ihn mit Stickstoff.
- Decken Sie die Beete mit Stroh und / oder einer Laubschicht ab.
- Wir haben heuer eine Rasensilage gemacht und damit einige Beete abgedeckt.
- Wenn Sie kein Mulchmaterial haben, können Sie den Boden auch mit Kartons, Zeitungen oder Vlies abdecken. Achten Sie bei der Wahl der Abdeckung darauf, dass es sich um verrottbares Material handelt, das keine Rückstände oder Plastik hinterlässt.
Bevor Sie den Boden abdecken, entfernen Sie noch das Unkraut. Das spart Ihnen im Frühjahr Arbeit, weil einige Unkräuter im Winter weiterwachsen.
Rasen auf den Winter vorbereiten
Im Naturgarten haben wir einen Kräuterrasen, der nicht besonders viel Pflege braucht. Er wird nicht vertikutiert und auch nicht gedüngt. Dafür kommt er besser mit der Hitze im Marchfeld zurecht und die Vögel freuen sich über Futter.
Damit Ihr Rasen schön bleibt, braucht er im Herbst etwas mehr Pflege:
- Ende September / Anfang Oktober können Sie den Rasen noch vertikutieren.
- Wenn beim Vertikutieren viele kahle Flächen sichtbar wurden, können Sie noch nachsäen. So lange die Temperaturen über 10° Grad liegen, kann der Rasen noch anwachsen.
- Düngen sollten Sie Ihren Rasen das letzte Mal im Oktober – das hängt allerdings von der Art Ihres Düngers ab. Lesen Sie dazu die Empfehlungen des Herstellers.
- Erst wenn die Temperaturen unter 10° Grad fallen, hört der Rasen zu wachsen auf. So lange können Sie den Rasen mähen. Die heruntergefallen Herbstblätter werden damit gleich mit gemäht. Die Schnitthöhe sollte allerdings nicht zu kurz sein.
- Lassen Sie Laub nicht auf dem Rasen liegen, weil der Rasen darunter sonst zu wenig Licht und Luft bekommt.
- Zierrasen sollten Sie im Winter nicht zu viel betreten, wenn die Grasspitzen angetaut sind, da das zu verschmierten Böden führen kann.
Was tun mit dem Laub im Garten?
Die meisten Bäume und Sträucher werfen im Herbst ihr Laub ab. Die Herbstblätter sind wertvolles Naturgut, das Sie in Ihrem Garten weiterverwenden können:
- Das Herbstlaub ist hervorragendes Mulchmaterial für Ihre Staudenbeete. Es schützt den Boden im Winter und wird zu wertvollem Humus, der die Blumen und Stauden stärkt.
- Für kleine Gartenbewohner wie Igel und Insekten, die einen Platz zum Überwintern brauchen, können Sie Laubhaufen im Garten machen. Wählen Sie dafür einen geschützten Platz in einer Gartenecke.
- Auch zum Abdecken der Gemüsebeete eignet sich das Laub. Wenn Sie es mit Gras oder Stroh mischen, weht es der Wind nicht wieder weg.
- Schützen Sie empfindliche Pflanzen wie junge Sträucher oder Rosen mit einer Laubschicht.
Von der Verwendung eines Laubsaugers sollten Sie allerdings Abstand nehmen. Sie entfernen nicht nur das Laub aus ihrem Garten sondern Pflanzensamen und viele Insekten, die nicht nur für Ihr Gartenleben sondern vor allem für die Vogelwelt wichtig sind. Außerdem belasten Laubsauger die Umwelt und die gute Nachbarschaft, weil sie doch ziemlich laut sind.
Unkraut jäten
Viele Naturgärtner sind ja der Meinung, dass es kein Unkraut gibt. Meistens haben sie recht. Wir lassen jede Menge Beikräuter stehen. Doch Quecke, Ackerwinde und Fingerhirse fallen bei mir unter Unkraut, weil sie sich unmäßig ausbreiten und anderen Pflanzen das Licht wegnehmen. Also müssen sie weg!
Im Herbst ist eine gute Gelegenheit diese Unkräuter zu entfernen. Einerseits deshalb, weil sie jetzt so groß sind, dass man sie nicht übersehen kann. Jetzt gehen sie richtig leicht aus den Böden. Und außerdem würden sie in den teilweise milden Wintern im Marchfeld ganz einfach weiterwachsen und sich noch mehr ausbreiten.
Natürlich werden im Frühling noch genug Unkräuter da sein, aber sie werden jedes Jahr ein bisschen weniger.
Gartenteich für den Winter vorbereiten
Abfallendes Laub und verwelkte Wasserpflanzen sind für den Gartenteich nicht so gut, weil sie zu viel Stickstoff ins Wasser bringen, wenn sie zu Schlamm werden.
Bei einem kleinen Teich können Sie einfach ein Teichnetz spannen, in das das Laub fallen kann. Wir holen das meiste Laub mit dem Netz aus dem Gartenteich.
Empfindliche Wasserpflanzen werden jetzt aus dem Teich geholt. Genauso wie Fische, die im niedrigen Wasser nicht gut überwintern können. Gräser und Schilf können ca. 15 cm über der Wasseroberfläche geschnitten werden. Sie sorgen wie Strohhalme auch bei zugefrorenem Teich für den Gasaustausch.
Teichtechnik wird noch einmal gereinigt und ausgeschaltet, damit sie durch das gefrierende Wasser im Winter nicht zerstört wird.
Blumenzwiebel überwintern und setzen
Während die Zwiebel der Sommerblüher vor dem Winter aus dem Boden müssen, werden die Blumenzwiebel der Frühlingsblumen eingesetzt.
Die Zwiebel von Dahlien, Begonien und Gladiolen halten die kalten Wintertemperaturen bei uns nicht aus. Deshalb werden sie im Herbst ausgegraben. Lassen Sie die Zwiebel an einem schönen Herbsttag in der Sonne trocknen, bevor Sie die Blumenzwiebel in einem dunklen, kühlen und vor allem trockenen Raum bis zum Frühjahr lagern.
Die Zwiebel der Frühlingsblüher sind winterhart und kommen jetzt in die Erde. Vorausgesetzt, Sie haben diese ausgegraben. Ich lasse die Zwiebel von Tulpen, Krokus und Anemonen das ganze Jahr im Boden. Manche verschwinden. Andere vermehren sich und bilden neue Zwiebel. Doch auch neue Blumenzwiebel können Sie jetzt setzen, solange der Boden nicht gefroren ist. Ich habe auch schon im Dezember Tulpenzwiebel gesetzt, die jedes Jahr wieder kommen.
Bevor Sie die Frühlingszwiebel eingraben, überlegen Sie sich, wie Sie Ihre Frühlingsbeete gestalten wollen. Sollen diese farblich sortiert und abgestimmt sein? Oder wollen Sie sich überraschen lassen? Ich mische die Zwiebel immer durcheinander und setze sie dann wahllos in die freien Beete. So macht im Frühling die Entdeckungsreise durch den Garten immer wieder aufs Neue Spaß.
Auch die unkomplizierten Blumenzwiebeln brauchen ein bisschen Pflege. Vor allem ist es wichtig, dass Sie im Frühling die vertrockneten Blätter nicht abschneiden. Die Zwiebel holt sich daraus die Nährstoffe, die sie für das nächste Frühjahr braucht. Außerdem freuen sich Tulpenzwiebel und Co über etwas Dünger. Nur die kleinen Blumenzwiebeln brauchen keine Pflege, sofern Sie den Boden ab und zu mit Kompost versorgen.
Garten umgestalten
Der Frühling und der Herbst sind die beste Zeit, um Ihren Garten umzugestalten. Ob Sie Stauden teilen oder neue Sträucher setzen wollen – jetzt klappt es am besten. Im Marchfeld habe ich festgestellt, dass das Pflanzen und Umsetzen im Herbst besser funktioniert, als im Frühling. Oft wird es bei uns viel zu schnell warm und die jungen Pflanzen brauchen richtig viel Wasser, damit sie gut anwachsen.
Außerdem hat das Umpflanzen im Herbst einen wesentlichen Vorteil: Sie sehen noch genau, wie viel Platz für eine Pflanze bleibt bzw. was wo wächst. Im Frühling sind die Sommerpflanzen noch unter der Erde. Oft sieht das Staudenbeet leer aus. Da ist es mir schon öfter passiert, dass ich ein neues Pflänzchen zu nah an ein anderes gesetzt habe. Im Herbst passiert das kaum.
Stauden, die schon zu groß sind, können Sie jetzt bedenkenlos ausgraben, teilen und wieder einsetzen. In diesem Fall werden die verblühten Stängel vorher abgeschnitten. Wichtig ist, dass Sie die frisch gesetzten Pflanzen richtig gut eingießen.
Sträucher und Bäume lassen sich jetzt gut pflanzen. Solange der Boden nicht friert, haben diese noch genug Zeit, sich im Boden zu verwurzeln. Empfindlichere Pflanzen können Sie sicherheitshalber vor zu kalten Temperaturen schützen: Mit einer Laub- oder Reisigschicht schützen Sie den Wurzelbereich. Mit Vlies, Jute oder Schilfmatten können Sie die ganze Pflanze schützen.
Fast geschafft
Der Garten ist fast fertig für den Winter. Die Gartengarnituren, empfindliche Keramik-Dekorationen und nicht winterharte Kübelpflanzen gehören noch verstaut. Wenn die Werkzeuge nicht mehr gebraucht werden, können Sie diese gleich reinigen und für die nächste Saison vorbereiten - aber dafür haben Sie eigentlich den ganzen Winter Zeit. Nur die Nistkästen wollen noch ausgeräumt und gereinigt werden, damit der Nachwuchs nächstes Jahr gesund aufwachsen kann.
Was jetzt für den Winter noch bleibt: Regelmäßig die kleinen Gartenvögel, die den Winter bei uns bleiben, gut versorgen.