Lust auf oesterreich

Passend zum Frühling: Kräuter und ihre Anwendung

Ein Kräutergarten ist etwas Wunderschönes! Er ist eine Augenweide, duftet gut, versorgt obendrein noch Bienen mit Nahrung und bringt uns wunderbare Würze ins Leben. Doch wissen Sie wie Sie die unterschiedlichen Kräuter in der Küche anwenden können? Vielleicht verwenden Sie so manche Küchenpflanze gar nicht, weil Sie unsicher sind, zu welchem Gericht sie gut passt? Ich verrate Ihnen wie Sie Ihre Gartenschätze einsetzen können! Es muss auch nicht gleich ein großer Garten sein, viele Kräuter lassen sich auch wunderbar auf einem Balkon oder sogar am Küchenfenster ziehen. Probieren Sie es aus - mehr zur Aufzucht und Pflege finden sie hier:

Lorbeer

Der echte Lorbeer (Laurus nobilis) wird auch Edler Lorbeer oder Gewürzlorbeer genannt und wird als Heil- und Gewürzpflanze verwendet. Ursprünglich kommt der Lorbeerbaum vermutlich aus Vorderasien. Von dort hat er seinen Weg in den Mittelmeerraum und so auch zu uns gefunden.

In der Küche werden die getrockneten Blätter des Echten Lorbeers zum Aromatisieren von Rotkohl, Fleischgerichten, Suppen, Eintöpfen und Fisch verwendet. Die feine Note von Echtem Lorbeer machen dabei die enthaltenen ätherischen Öle aus. Er eignet sich auch hervorragend zum Würzen von eingelegten Gurken und zur Aromatisierung von Essig. In der französischen Küche ist er ein wichtiger Teil des Bouquet garni – ein zusammengebundenes Kräutersträußchen, dass traditionell aus Thymian, Lorbeer und Petersilie besteht und in Suppen oder Eintöpfen mitgekocht wird.

Der Lorbeer galt früher als Siegeszeichen - so wurden römische Kaiser und später auch Sieger von Spielen mit einem Lorbeerkranz gekrönt. Er steht bis heute für eine besondere Auszeichnung und ist ein Symbol des Ruhmes, Sieges und Friedens. Außerdem gilt er als Glücksbringer, weswegen auch heute noch gerne ein kleines Lorbeerbäumchen als „Türwächter“ den Hauseingang ziert.

Lorbeer kann aber noch viel mehr – so wird er gerne in der Naturheilkunde verwendet und bei Magenbeschwerden, Entzündungen, Prellungen, Husten oder Schmerzen eingesetzt.

  • Bei schmerzenden Muskeln und Gelenken hilft das Einreiben mit einem verdünnten ätherischen Öl oder ein Bad, dem ein Sud aus abgekochten Lorbeerblättern zugegeben wird.
  • Bei Halsschmerzen oder Verdauungsstörungen hilft ein milder Lorbeertee. Überbrühen Sie dafür 1 EL zerkleinerte Lorbeerblätter mit 250ml kochendem Wasser und lassen sie ihn zugedeckt 10 Minuten ziehen. Seihen Sie den Tee ab und trinken Sie jeweils morgens und abends eine Tasse schluckweise.
  • Bei Erkältungen befreit das Inhalieren mit Lorbeerblättern die oberen Atemwege.
  • Um Stress abzubauen können Sie mit Lorbeer Räuchern. Verbrennen Sie dafür 1-2 Lorbeerblätter in einem feuerfesten Gefäß. Lorbeer löst Verspannungen und Stress.
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Königskerze

Die Königskerze (Verbascum densiflorum) gehört zur Pflanzengattung Verbascum, der etwa 300 Arten angehören. Sie wird auch Wetterkerze, Donnerkerze, Wollblume, Himmelsbrand und Frauenkerze genannt und vorwiegend als Heilpflanze verwendet. So hat sie Hippokrates zur Wundbehandlung und Hildegard von Bingen als Heilmittel für ein „traurig Herz“ empfohlen. Sie kann aber noch mehr, denn sie hat unzählige Eigenschaften. So wirkt sie antibakteriell, antiviral, auswurfsfördernd, entzündungshemmend, reizmildernd, schleimlösend, schweißtreibend und schmerzstillend. Verantwortlich dafür sind die enthaltenen Wirkstoffe, wie ätherische Öle, Aucubin, Flavononide, Saponine und Schleimstoffe.

Gefunden werden kann die Königskerze auf Schotterplätzen, in Kiesgruben, Steinbrüchen und an Bahndämmen. Verwendet werden ihre Blätter, Blüten und ihre Wurzel.

Bei Husten, Halsschmerzen und anderen Atemwegserkrankungen kann ein Königskerzenblütentee getrunken werden. Gießen Sie dafür 1 TL Blüten mit 250 ml kochendem Wasser auf und lassen Sie ihn 10 Minuten ziehen. Seihen Sie den Königskerzenblütentee gut durch ein feines Sieb ab, da die feinen Härchen der Pflanze reizend wirken können. Trinken Sie 3 Tassen davon täglich.

Auch bei Allergien, viralen Infekten und Magen-Darm-Beschwerden kann der Tee Linderung bringen. Durch seinen besonders milden Geschmack ist der Tee auch für Kinder sehr gut geeignet.

Gegen Juckreiz, bei leichten Verbrennungen oder zur Linderung von Narbenbildung und bei Nervenschmerzen hilft ein Ölauszug aus Königskerzenblüten. Übergießen Sie dafür frische Blüten in einem Schraubglas mit ausreichend Bio-Olivenöl bis alle Blüten bedeckt sind. Lassen Sie die Mischung an einem hellen, warmen Platz ohne direkte Sonneneinstrahlung für 4 Wochen ziehen. Seihen Sie das Öl danach ab und lagern Sie es dunkel und kühl.

Die Königskerze wird aber nicht nur als Heilpflanze verwendet. Ihre Blätter und Blüten werden ebenso gerne in der Küche verwendet. So sind die essbaren Blüten ein hübscher Aufputz für Desserts oder den Salat. Sie können Sie aber auch in klaren Suppen als Einlage servieren. Ihren Wildkräutersalat können Sie mit einzelnen jungen Königskerzenblätter mit einer bitteren Note verfeinern. Verwenden Sie aber nur junge Blätter, denn je älter sie werden, umso bitterer schmecken sie.

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Der Rosmarin

Er wird im Volksmund auch das „Hochzeitsblüml“ genannt und in manchen Regionen heißt er auch Maria Reinigung, Brautkleid, Kranzenkraut, Meertau oder Weihrauchwurz. Ähnlich wie beim Lavendel verbinden wir heiße Sommertage und klare, würzige Sommerluft mit dem Duft von Rosmarin. Beheimatet ist Rosmarin im südlichen Mittelmeerraum, wo Rosmarinbüsche bis zu 2 Meter hoch wachsen. Bei uns im Norden gibt es inzwischen winterharte Sorten, die gut im Blumenkübel wachsen und im Mai kleine blaue Blüten zeigen.

Der Geschichte nach brachten Benediktinermönche den Rosmarin nach Nordeuropa, wo er rasch zu Ruhm gelangte. Ein Eremit setzte ein Destillat aus frischen Rosmarinblüten und Alkohol an und gab es Isabella von Ungarn, die schwer an Rheuma litt und halb gelähmt war. Der Rosmarin-Auszug wirkte Wunder. Isabella wurde im Handumdrehen gesund und angeblich so verjüngt und verschönt, dass der König von Polen um ihre Hand anhielt. Aber sie hatte sich der Liebe Christi verschrieben und sah das „Wunderwasser“ als Geschenk des Himmels an. So trat das „Aqua Reginae Hungariae“ seinen Siegeszug an und jeder wollte es haben. Inzwischen ist die medizinische Wirkung von Rosmarin beschrieben. Er wirkt kräftigend, vor allem bei niedrigem Blutdruck und allgemeiner Herzschwäche. Außerdem wirkt er entschlackend für Leber, Galle, Darm, hilft bei Frauenleiden und ist krampflösend. Äußerlich wird er bei Rheuma, Gicht, Durchblutungsstörungen und Erschöpfungszuständen angewandt.

Als Gewürz ist Rosmarin unentbehrlich. Er gehört zu Kartoffeln, Grillfleisch, vor allem zu Lamm, und passt hervorragend zu Gemüse. Rosmarin kann man auch als Tee zubereiten. Einfach ein paar Zweige abrebeln, die Blätter mit einem Liter kochenden Wasser übergießen, 10 Minuten ziehen lassen und abseihen. Eine Tasse täglich kräftigt, entschlackt und der bittere Geschmack regt die Verdauung an.

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Der Salbei

Der immer wieder gern zitierte Lehrsatz der alten Medizinschule von Salerno „Der, welcher Salbei hat, mich wundert, dass er stirbt.“ zeigt die hohe Wertschätzung des Krautes, welchem man von jeher lebensverlängernde Eigenschaften nachsagt. Auch der lateinische Name Salvia officinalis (salvere = heilen, gesund werden) bezieht sich auf die mehr als 920 Arten des für die Küche und Medizin wichtigen Heilkrautes.

Der Echte Salbei stammt ursprünglich aus dem Mittelmeerraum. Er findet sich aber inzwischen in vielen Ländern mit gemäßigtem Klima, besonders wohl fühlt er sich an einem sonnigen Platz mit gut durchlässigem Boden oder auf der Fensterbank.

Salbei-Tee ist meist als Hausmittel bei Halsschmerzen bekannt. Durch seine leicht kühlende und adstringierende Wirkung hilft er aber auch bei Magen-Darm-Problemen, Nieren- oder Leberleiden und entzündetem Zahnfleisch. Zur Stärkung des Zahnfleisches einfach mit den Blättern Zähne und Zahnfleisch abreiben bzw. die Blätter kauen.  Der leicht bittere Geschmack unterstützt das Verdauungssystem. Deshalb wird Salbei gerne als Gewürz für fettige Speisen (gebratene Gans, Aal, Lamm, Leber, Wild, Geflügel) verwendet. Sparsam verwenden reicht, weil sein Geschmack sehr intensiv ist. Idealerweise wird er als Solo-Gewürz verwendet, weil andere Kräuter nicht so recht zu ihm passen.

Salbei ist weiters als Frauenkraut bekannt, weil er in der Menopause gegen übermäßiges und nächtliches Schwitzen hilft bzw. bei abstillenden Müttern den Milchfluss reduziert.  Verantwortlich sind die im Salbei enthaltenen östrogenartigen Substanzen, die den Hormon-Haushalt beeinflussen.

Die schweißreduzierende Wirkung können wir uns vor allem im Sommer zunutze machen und hin und wieder einen Salbei-Tee mit etwas Zitronensaft trinken. Das hilft die Säfte zu bewahren und erfrischt.

Achtung: Salbei sollte nicht regelmäßig über einen längeren Zeitraum eingenommen werden, da es dann zu Magen-Reizungen kommen kann. Während der Schwangerschaft und in der Stillzeit (reduziert den Milchfluss) sollte ebenfalls auf Salbei-Zubereitungen verzichtet werden.

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Der Thymian

Der als Gewürz verwendete echte Thymian (Thymus vulgaris) hat eine lange Geschichte als Heilkraut. Er zählt zu den wertvollsten Arzneipflanzen bei Erkältungskrankheiten, wo Thymianpräparate vor allem als Hustenmittel eingesetzt werden. Äußerlich wird Thymian als durchblutungsförderndes, antibakterielles, aber auch desodorierendes Mittel bei Entzündungen in Mund und Rachen als Gurgelmittel verabreicht.

Thymian wurde schon von Ärzten der griechischen Antike verwendet. Der Name leitet sich vom griechischen "thymiama" ab, welches mit Räucherwerk übersetzt wird. Der Name Thymian ist also eine Anspielung auf den intensiven Duft.  In Europa wurde "herba thymiana" dann vor allem über die Mönche bekannt, die Thymian aus dem Mittelmeerraum über die Alpen gebracht hatten.

Der deutsche Arzt und Botaniker Leonhart Fuchs schrieb in seinem Kräuterbuch von 1543: "Thymian mit Honig gekocht und getrunken ist förderlich und nützlich denjenigen, die das Keuchen und das schwere Atmen haben." Ebenso wurde das duftende Kraut auch bei Verdauungsproblemen und äußerlich bei Insektenstichen oder Kopf- und Gliederschmerzen eingesetzt. Im Mittelalter hatte Thymian auch eine symbolische Bedeutung: Als Zeichen für Mut und Kraft steckten die Hofdamen ihren Favoriten vor einem Turnier ein Thymian-Sträußchen an die Rüstung.

Die Hauptinhaltsstoffe des Thymians sind ätherische Öle, Gerbstoffe und Flavonoide. Die Pflanze ist mit vielen Sorten in Mittel- und Südeuropa und im Kaukasus beheimatet. Heute wird Thymian gewerbsmäßig in Mitteleuropa, Ostafrika, Indien, Israel, Marokko, Nordamerika und in der Türkei angebaut. Geringe Mengen kommen aus Deutschland, Spanien und Osteuropa.

Thymian ist Bestandteil der mediterranen Küche, Thymianextrakte finden sich in Kräuter- und Bitterlikören, die auch als Arznei verabreicht werden.

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Zutaten für 4 Portionen als Beilage

  • 500 g festkochende Kartoffeln
  • 1 Kürbis (Hokkaido oder Butternuss)
  • je 3 Zweige Rosmarin und Thymian
  • Pfeffer aus der Mühle
  • 1 Prise Salz
  • 2 EL Olivenöl
  1. Backofen auf 180°C vorheizen. Backblech mit Backpapier auslegen.
  2. Kürbis waschen, vierteln, die Kerne entfernen und in grobe Stücke schneiden.
  3. Kartoffeln waschen und vierteln. Das Gemüse auf das Backblech legen.
  4. Rosmarin und Thymian von den Zweigen abrebeln und fein hacken.
  5. Das Gemüse mit Rosmarin, Pfeffer, Salz und Olivenöl würzen.
  6. Mit den Händen alles gut vermischen und das Gemüse 35 Minuten im Backofen garen.  
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Zutaten für 2 Portionen

  • 200g Putenfilet
  • 1 Prise Salz
  • Pfeffer aus der Mühle
  • 2 EL Olivenöl
  • 2 Handvoll Kräuter (z.B. Rosmarin, Salbei, Thymian)
  • 2 Knoblauchzehen
  • 1 TL geriebener Ingwer
  • 1 schwarzer Rettich
  • ½ roter Paprika
  • 1 Fenchelknolle
  • 100g Zuckererbsenschoten
  • Saft einer halben Zitrone
  1. Putenfilet waschen, trocken tupfen, salzen und pfeffern.
  2. 1 EL Olivenöl in einer Pfanne erhitzen und das Putenfilet auf jeder Seite scharf anbraten. Backofen auf 180°C vorheizen.
  3. Kräuter waschen und fein hacken. Knoblauch schälen und durch die Presse drücken. Die Kräuter mit Knoblauch und geriebenem Ingwer vermischen und das angebratene Putenfilet damit einreiben.
  4. Eine Auflaufform mit restlichem Öl ausstreichen, Putenfileteinlegen und 25-30 Minuten im Backofen garen.
  5. In der Zwischenzeit den Rettich schälen und in Würfel schneiden.
  6. Fenchel waschen, äußere Blätter entfernen, vierteln und in dünne Scheiben schneiden. Paprika waschen und in dünne Streifen schneiden. Zuckererbsenschoten waschen und die Enden abschneiden.
  7. Pfanne noch mal erhitzen und das Gemüse im Bratrückstand für einige Minuten knackig braten.
  8. Mit Pfeffer, Salz und Zitronensaft abschmecken.
  9. Das Gemüse auf Tellern verteilen, Putenfilet in Scheiben schneiden und darauf anrichten.

Tipp: Dazu passt Reis, Hirse, Buchweizen oder Qunioa.

 

 

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