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Frühjahrsblues: Frühjahrsmüdigkeit wegessen – geht das?

Spüren Sie den Frühling? Die Vögel zwitschern, die Tage werden länger, die Schneeglöckchen blühen, die Sonne steigt mittags immer höher. Frühling ist Aufbruch. Aber so einfach geht das nicht. Viele Menschen fühlen sich in diesen Tagen schlapp, abgeschlagen und kraftlos. Sobald es einige Tage hintereinander warm ist, macht sich das große Gähnen, Schlappheit, Antriebslosigkeit breit – typische Anzeichen von Frühjahrsmüdigkeit.

Warum wir im Frühling müde sind

Frühjahrsmüdigkeit hat viele Symptome. Neben Müdigkeit, Wetterfühligkeit, Abgeschlagenheit klagen manche über Kreislaufbeschwerden oder Gereiztheit. Dazu kommt eine erhöhte Anfälligkeit für Erkältungen, Schlafstörungen, Schwindel, Kopfschmerzen, Leistungsschwäche – alles sehr unspezifische Symptome, die keinem Krankheitsbild genau zuzuordnen sind. Sie rauben Energie und nehmen die Freude am Frühling. Diese jahreszeitenabhängigen Symptome sind wissenschaftlich gesehen in einer Hormonumstellung begründet. Unser Körper produziert durch die Veränderung im Tag-Nacht-Rhythmus, durch die steigende Helligkeit weniger Melatonin. Melatonin, ein Hormon, das normalerweise für Ruhe und Entspannung sorgt, reichert sich in den Wintermonaten an, weil es länger Dunkel ist. Wenn es im Frühjahr wieder heller wird, beginnt der Körper die Produktion von Serotonin hochzufahren. Serotonin ist das Hormon, das für die Aktivierung des Körpers und für gute Stimmung zuständig ist. Mehr Licht bedeutet mehr Serotonin, Melatonin wird weniger. Die Frühjahrsmüdigkeit ist quasi eine Reaktion des Körpers auf diese Umstellung, für einige Zeit entsteht quasi ein Ungleichgewicht zwischen dem Schlafhormon Melatonin und dem Glückshormon Serotonin.

Außerdem muss sich unser Körper an die Umstellung der Temperatur gewöhnen. Dem Klimawandel geschuldet wird es meist viel zu früh sehr warm. Tage mit Temperaturen um die 20 Grad im Februar sind keine Seltenheit mehr. Das verstärkt, ähnlich wie im Sommer bei großer Hitze, das Gefühl von Müdigkeit und Schlappheit. Mit den steigenden Temperaturen erweitern sich unsere Blutgefäße. Dadurch weicht das Blut in die Peripherie und der Blutdruck kann sinken. Auch das macht müde oder löst Schwindelgefühle aus. Zum Glück sind nicht alle Menschen davon betroffen. Frühjahrsmüdigkeit zeigt sich häufiger bei Frauen oder älteren Menschen und Personen, die generell sensibler auf Wetterumschwünge sind oder auf Veränderungen reagieren. 

Tipps gegen Frühjahrsmüdigkeit

 So unangenehm die Beschwerden sind, sie vergehen nach einigen Tagen bis Wochen. Bewegung in der frischen Luft ist hilfreich. Mehr Licht und Sonne tanken mit Spaziergängen in Ihrem Tempo. Auch Ausdauersportarten wie Walking, Radfahren oder Joggen sind geeignet den Frühjahrsblues zu vertreiben. Die Zeit im Freien füllt zusätzlich die leeren Vitamin D-Speicher nach dem Winter auf.

Der Umstellungsprozess fällt leichter, wenn der Körper mit bekömmlichen Mahlzeiten mit viel Obst und Gemüse unterstützt wird. Das geht am einfachsten mit 2-3 Getreidetagen oder Gemüsetagen (siehe Rezepte) oder einer Woche mit vegetarisch/veganen Mahlzeiten, ähnlich dem Basenfasten. Reichlich Flüssigkeit in Form von Leitungswasser und/oder verhindern Müdigkeit und Konzentrationsstörungen.

Wasser macht rein

Wasser ist das Elixier des Lebens. Wasser hilft Stoffwechsel-Abbau-Produkte und Giftstoffe aus dem Körper zu schwemmen. Mit einer Zufuhr von 1,5 bis 3 Litern Wasser über den Tag reinigen Sie Ihren Körper und versorgen die Zellen mit ausreichend Flüssigkeit. Wasser hilft Ihnen dabei, dass die Nahrung bestmöglich verwertet und Ihr Stoffwechsel angeregt wird. Außerdem sorgt Wasser für eine straffe Haut und gute Konzentration. Von der Auswahl her können Sie sowohl Leitungswasser als auch mildes Mineralwasser trinken. An kalten Tagen oder für Menschen, die häufig kalte Hände und Füße haben, ist heißes Wasser angenehmer. In der TCM setzt man auf „süß gekochtes Wasser“ oder Ingwertee. Dazu Wasser (bei Ingwertee mit 2–3 Scheiben Ingwer) zugedeckt 5-7 Minuten kochen. So wird das Wasser vom Geschmack her süßlich bzw. übernimmt den leicht scharfen Geschmack der Ingwerwurzel. Beides wirkt aktivierend auf den Stoffwechsel und unterstützt Ihren Körper ideal. Füllen Sie das Wasser bzw. den Tee in eine Thermoskanne und trinken Sie es über den Tag verteilt in kleinen Schlucken. 

Kräutertee ist ebenfalls möglich. Eine gute Mischung gegen Frühjahrsmüdigkeit ist folgender Kräutermix: 

  • 30 g Löwenzahnwurzel

  • 30 g Birkenblätter

  •  10 g Holunderblüten

  •  10 g zerstoßene Fenchelfrüchte

Für eine Tasse Tee übergießen Sie 1 EL dieser Mischung mit 250 ml kochendem Wasser, 10 Minuten ziehen lassen, abseihen und trinken. 

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Gemüse zum Genießen

Der Ablauf eines Gemüsetages ist recht einfach. Sie können bis zu 1,5 kg Gemüse essen, idealerweise aufgeteilt auf drei Mahlzeiten. Besonders bekömmlich sind Gemüsesuppen oder gedünstetes Gemüse mit Kräutern und wenig Salz. Für Getreidetage ergänzen Sie mit bis zu 150 g Getreide (roh gewogen) täglich. Wählen Sie Getreide wie Dinkel, Hafer, Hirse, Quinoa, Amaranth, Buchweizen, Reis oder Gerste - ganz nach persönlichem Geschmack und servieren Sie es als Beilage zu den Hauptgerichten. Mittags oder abends können Sie immer eine Portion gekochtes Getreide zum Gemüse essen. Eine Portion entspricht in etwa einem gestrichenen Schöpflöffel z.B. gekochtem Reis. Getreide ist ganz einfach zuzubereiten und hält vorgekocht 2–3 Tage im Kühlschrank. Kochen Sie eine Mengeneinheit gewaschenes Getreide mit der doppelten Menge Wasser auf. Sobald das Getreide kocht, auf kleine Hitze zurückdrehen und zugedeckt für 10 Minuten köcheln lassen. Dann den Topf vom Herd nehmen und weitere 5–10 Minuten zugedeckt ausquellen lassen. Bei Bedarf noch etwas Wasser zugeben. Das Getreide wird nicht gewürzt, so können Sie es – je nach Wunsch – süß oder pikant zubereiten. 

Zutaten: 
2 l Wasser
1,5 kg Gemüse

Zubereitung: 

  • Dazu am besten kräftig schmeckende Gemüsesorten auswählen, z. B. Fenchel, Petersilwurzeln, Stangensellerie, Knollensellerie, Karotten, Kartoffeln.

  •  Bei guter Verträglichkeit können auch Spargel, Knoblauch, Lauch oder Zwiebeln verwendet werden. 

  • Gemüse waschen, schälen, so klein wie möglich schneiden und in einem Topf mit kaltem Wasser aufsetzen. 

  • Wenig Salz zufügen und die Suppe 40 Minuten bei mittlerer Hitze ziehen lassen. 

  • Sie sollte nicht wallend aufkochen. Die Suppe über den Tag verteilt – mit frischen gehackten Kräutern bestreut – essen.

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Zutaten:

  • 100 g Hirse
  • ca. 250 - 300 ml Gemüsebrühe
  • 100 g Lauch
  • 2 EL Rapsöl
  • Pfeffer aus der Mühle
  • 1 Prise Kümmel, gemahlen
  • 1 Prise Koriander, gemahlen
  • 1 Prise Kardamom, gemahlen
  • 1 Prise Kurkumapulver
  • 1 Prise Paprikapulver
  • 1 Prise Salz
  • Saft einer Zitrone
  • 4 Tomaten
  • 1 Bund Petersilie

Zubereitung: 

  1. Hirse in einem Topf mit Gemüsebrühe kurz aufkochen und zugedeckt 15 Minuten ausquellen lassen. 

  2. Lauch waschen, in dünne Ringe schneiden und kurz vor Ende der Kochzeit zur Hirse geben. 

  3. Hirse dann in eine Schüssel geben und mit 2 EL Rapsöl beträufeln. 

  4. Darauf je eine Prise der Gewürze und Salz sowie etwas Zitronensaft verteilen und gut durchrühren. 

  5. Tomaten waschen und in kleine Würfel schneiden, Petersilie fein hacken. Tomaten und Petersilie zur Hirse geben und untermischen.

 

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Tipp:

Die Gewürze können Sie als fertige „Fünf-Gewürze-Mischung“ in einem Vorratsglas vorbereiten. Dazu die gemahlenen Gewürze wie folgt mischen: 1 TL Kümmel, 1 TL Koriander, 1/2 TL Kardamom, 1/2 TL Kurkuma, 1/2 TL Paprika. Alles gut durchschütteln. Diese Mischung können Sie für sämtliche Getreidegerichte dann einfach und schnell verwenden. Sie wirkt ausleitend und entwässernd. Möglicherweise merken Sie schon nach der ersten Mahlzeit mit den Gewürzen, dass Sie verstärkt Wasser lassen.