Die Zwiebel – Kaleidoskop des Geschmacks

Oft treibt sie uns Tränen in die Augen, dann wieder hilft sie bei Ohren oder Halsschmerzen. Die Welt der Zwiebel ist faszinierend, ein Alltagswunder, das in fast jeder Küche zu finden ist. So unscheinbar das Gemüse, so viele Facetten haben Zwiebeln. Schicht für Schicht können wir die Zwiebelschalen als Metapher für gesundheitliche Vorteile nutzen und deren Vielfalt besser kennenlernen.

Zwiebeln und andere Lauchgewächse wie Knoblauch oder Porree zählen zu den ältesten Kulturpflanzen der Menschheit. Bei den Ägyptern waren sie beliebtes Stärkungsmittel für die Arbeiter beim Bau der Pyramiden, sie schützen vor Krankheiten. Überall auf der Welt finden sich Zwiebeln in der Küche und in vielen Speisen. Lauchgewächse (Alliaceae) sind schon allein mit ihrem Geruch etwas Besonderes. Knollen und Blatt enthalten Schwefelverbindungen, die sogenannten Allicine, durchaus nützlich in der Natur, weil sie Ungeziefer verscheuchen, im Garten Maulwurf und Fressfeinde abschrecken. Uns Menschen bringen sie beim Zwiebelschneiden zum Weinen.

Ein Bollwerk gegen Krankheiten

Die Zwiebel, ein Symbol der Stärke und des Schutzes, ist ein natürlicher Wächter Ihrer Gesundheit. Die geruchsintensiven Schwefelverbindungen hemmen Entzündungen, töten Bakterien und Keime ab. Weiters enthalten Zwiebeln reichlich Vitamine, die leider beim Anbraten und Dünsten großteils verloren gehen, aber Mineralstoffe wie Kalzium, Eisen, Magnesium und das wertvolle Quercetin, ein Antioxidans, wirken wie ein Schild gegen Angriffe von Viren und Bakterien.

In der Volksmedizin und im Wissensschatz unsere Großeltern finden wir Rezepturen für Zwiebelwickel bei Erkältungen, Lungenentzündung oder Bronchialkatarrh und diverse Anwendungen bei Hals- und Ohrenschmerzen. Ein Zwiebelsirup kann bei Husten, Bronchitis und Heuschnupfen wohltuend wirken, weil die enthaltenen Schwefelverbindungen und Flavonoide die Freisetzung von Histamin reduzieren.

Zwiebeln sind in der Heilkunde ein Allrounder, sie „putzen“ die Gefäße und wirken präventiv bei Herz-Kreislauf-Erkrankungen, in Kombination mit Gemüse und Ballaststoffen regulieren sie den Blutzuckerspiegel und Cholesterin und die enthaltene Folsäure schützt die Gehirnzellen und sorgt für klare Gedanken. 

Sortenvielfalt für die Küche

In der Welt der Kulinarik sind Zwiebeln wahre Chamäleons. Sie verleihen unseren Gerichten Tiefe, Wärme und eine Fülle von Aromen. Doch nicht alle Zwiebeln sind gleich. Lassen Sie uns einen Blick auf die bunte Vielfalt werfen: die Speisezwiebel, die Winterzwiebel (auch bekannt als Frühlingszwiebel) und die Schalotte.

• Speisezwiebeln: Die Alleskönner in der Küche mit ihrem kräftigen, leicht süßlichen Geschmack sind sie die Grundlage vieler Rezepte. Ob roh in Salaten, karamellisiert in einer Quiche oder als Basis für Suppen und Soßen, Speisezwiebeln sind ein Muss in jeder Küche.

• Winterzwiebeln/Frühlingszwiebeln: Diese grünen Schönheiten bringen Frische und eine leichte Schärfe in Ihre Gerichte. Sie sind perfekt für den rohen Genuss in Salaten, als Garnierung für Suppen oder in Wok-Gerichten. Ihr milder Geschmack macht sie zu einem vielseitigen Begleiter. Bitte unbedingt das ganze Grün verwenden, je grüner, desto mehr Nährstoffe sind enthalten.

• Schalotten: Die Aristokraten unter den Zwiebeln, Schalotten haben einen zarten, süßlichen Geschmack mit einer leichten Knoblauchnote. Sie eignen sich hervorragend für feine Saucen, Dressings oder als Basis für Risotto. Ihre subtile Süße hebt jedes Gericht auf ein neues Niveau.

Zwiebeln sind in der Küche sehr vielseitig und es ist einfach und auch kostengünstig, mit ihnen köstliche Gerichte zu zaubern. Ob als Hauptakteur oder als unterstützende Zutat, Zwiebeln verleihen jedem Gericht einen besonderen Geschmack. Seien Sie kreativ und entdecken Sie die vielfältigen Möglichkeiten, wie die Zwiebel Ihre Gesundheit bereichern kann. Denken Sie daran, in jeder Schicht der Zwiebel verbirgt sich ein Stückchen Gesundheit und Freude. 

Zutaten für 4 Personen:

• 1 Blätterteig aus dem Kühlregal

•  4 große Speisezwiebeln, in dünne Ringe geschnitten

• 2 EL Olivenöl

• 2 EL Balsamico-Essig

• 1 TL brauner Zucker

• Salz und Pfeffer

• 100 g Ziegenkäse

• Frische Thymianblätter

Zubereitung: 

1. Den Ofen auf 200°C vorheizen. Eine Tarteform mit dem Blätterteig auslegen.

2. Olivenöl in einer Pfanne erhitzen und die Zwiebelringe bei mittlerer Hitze weich dünsten. Balsamico-Essig und braunen Zucker hinzufügen und karamellisieren lassen. Mit Salz und Pfeffer abschmecken.

3. Die karamellisierten Zwiebeln auf dem Blätterteig verteilen. Ziegenkäse darüber bröckeln und mit Thymian garnieren.

4. Im Ofen für 20-25 Minuten backen, bis der Rand goldbraun ist. Warm servieren.

Zutaten

• 2 Tassen Weizen- oder Dinkelmehl (glutenfrei mit Buchweizenmehl)

• 1 ½ Tassen Wasser

• 1 Bund Frühlingszwiebeln, in dünne Ringe geschnitten

• Salz

• Öl zum Braten

Zubereitung

1. Mehl, Wasser und eine Prise Salz zu einem glatten Teig verrühren. Die geschnittenen Frühlingszwiebeln unterheben.

2. Etwas Öl in einer Pfanne erhitzen. Eine Kelle des Teigs in die Pfanne geben und flach drücken, um einen dünnen Pfannkuchen zu formen.

3. Von beiden Seiten goldbraun braten. Warm servieren, idealerweise mit einem Dip nach Wahl servieren.

Wir wünschen guten Appetit!