Lust auf oesterreich

Die Lieblingsplatzln von Elisabeth Gürtler in Seefeld

Sie zupft eine Überdecke glatt, drückt in die Erde eines Blumentopfs, ob genug gegossen wurde, streicht über die Kommode und rückt ein Bild gerade. Elisabeth Gürtlers Liebe zum Detail ist im ganzen Haus spürbar. Beim Rundgang durch ihr renoviertes und ausgebautes Hotel, das nun nicht mehr Astoria sondern Alpin Resort Sacher heißt, erzählt sie von ihrer Kindheit und Jugend, die sie in Seefeld in den Winter- und Sommerferien verbrachte.

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„Damals bin ich noch viel Ski gefahren, heute gehe ich am liebsten spazieren. Aber auch eine Schneeschuhwanderung oder eine Langlauftour machen mich glücklich“, sagt die ehemalige Turnierreiterin und Geschäftsführerin der Hofreitschule. Ihre Jack-Russell-Terrier-Dame Ella ist im hundefreundlichen Luxusresort immer dabei.

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Einige der einundachtzig Zimmer und Suiten hat Gürtler mit Gemälden ihres verstorbenen Ehemanns, Kammerschauspieler Helmuth Lohner, dekoriert. „Er hat viel gemalt, auch vor Vorstellungen, um zur Ruhe zu kommen.“ Besonders stolz ist die Grande Dame der Hotellerie auf die neuen Suiten mit eigener Sauna, großen Schrankräumen und einem herrlichen Blick über Seefeld und die Tiroler Berge. „Holz ist der Hauptakteur der Gemütlichkeit“, erklärt sie. Spannteppiche und Tiroler Schnickschnack mussten raus, moderne Bäder und eine intelligente Raumaufteilung mussten her.

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Regional, innovativ und modern heißt es auch in der Küche des mit zwei Gault&Millau-Hauben (das einzige in Seefeld) ausgezeichneten Hotel-Restaurants „Der Max“, in dem auch externe Gäste willkommen sind. „Unsere langjährigen Partner wie der Schotthof in Thaur oder der Bauernhof von Schauspieler Tobias Moretti versorgen uns mit regionalen und saisonalen Produkten“, sagt die ehemalige Opernballlady, die ihre Paralleljobs als Chefin der Wiener und Salzburger Betriebe hinter sich gelassen hat. „Das war in Wirklichkeit wahnsinnig anstrengend. Jetzt bin ich glücklich, dass ich mich nur noch auf eine Sache konzentrieren kann.“

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Ein Streifzug durch die Olympiaregion

Der Tag beginnt mit einer Alpakawanderung. Vom Seefelder Sacher ist der Biobauernhof eine halbe Stunde zu Fuß entfernt. Wer’s bequemer haben will, fährt acht Minuten mit dem Auto. 2012 kaufte Florian Haslwanter fünf Alpakas.

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„Eigentlich waren sie als Haustiere gedacht. Das hat aber so einen starken Boom ausgelöst, weil die Gäste aus Seefeld die Tiere sehen wollten, dass wir Wanderungen angeboten haben“, erinnert sich Florian. Heute hat er eine Bio-Alpaka-Zucht mit vierzig Tieren und verkauft im Hofladen aus ihrer Wolle gestrickte Hauben, Handschuhe, Socken oder mit feinster Alpaka-Wolle gefüllte Kopfpolster.

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„Alpakas sind sehr zarte Tiere, nicht auf den Po und nicht auf den Kopf greifen, dann sind sie ganz friedlich und anschmiegsam“, erklärt der Biobauer und drückt Gürtler die Leinen in die Hand. Mittlerweile sind die Wanderungen mit den eleganten Tieren aus den Anden mit bis zu achttausend Gästen im Jahr regelmäßig ausgebucht. Ein zweistündiger Spaziergang mit Alpakas samt Glühwein oder Punsch am Bauernhof kostet 27 Euro pro Person.

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Langlaufen auf einer der 40 Loipen in Seefeld

Richtig sportlich wird es dann auf der Loipe. Von der Skischule Cross Country Academy gleich neben dem Olympiabad und dem Kongresszentrum tummeln sich die Wintersportler. Dort wartet schon Alexander Marent auf seine Schülerinnen. Vierzig verschiedene Loipen stehen – je nach Schwierigkeitsgrad und Länge – zur Auswahl. „Wir gehen’s langsam an, nicht zu steil, schön in der Spur“, erklärt der 52-jährige Langlauflehrer. Er ist einer der Besten, war er doch selbst WM- und Olympiateilnehmer. Später trainierte er den ÖSV-Nachwuchs und die Nationalmannschaft.

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„Oberkörper leicht vorgebeugt und immer flexibel in den Knien bleiben. Und vor allem ist die Koordination zwischen Armen und Beinen wichtig.“ Nach ein paar wackeligen Versuchen funktioniert das Gleiten. Welch ein Vergnügen! „Genau so ist es. Langlaufen soll Spaß machen, entschleunigen, Ruhe ins Leben bringen“, sagt Alexander und weist darauf hin, „dass Langlaufen und Schwimmen die gesündesten Sportarten sind.“

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Eisstockschießen

Energiegeladen wie eh und je hat Elisabeth Gürtler noch zwei Plätze, die sie ihren Gästen zeigen möchte. In der Tür des zuerst angepeilten kleinen Holzhäuschens von „Toni’s Eisbahn“ steht schon Toni Rantner bereit zum Eisstockschießen. Eine lustige Abwechslung, egal ob für Profis oder Anfänger.

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Eisfischen

Das geplante Eisfischen wird dann doch auf den nächsten Tag verschoben. Die auf 1.123 Meter gelegene Leutascher Fischerei am Weidachsee ist ein beliebter Ausflugspunkt. Angel, Kübel, Handtuch, eine Zange zum Hakenentfernen und Köder – Mais oder Shrimps – bekommt man beim Eintritt, der fünfundzwanzig Euro für zwei Kilogramm gefangene Forellen und Saiblinge kostet. Die Eislöcher sind gebohrt, es geht mit Spannung los und endet mit Freude über den Fang von vier Fischen. „Seefeld ist ein Ort für Egoisten“, resümiert Elisabeth Gürtler, „weil für jeden etwas dabei ist. Wenn in einer Familie der eine Ski fahren, der andere langlaufen, der Dritte spazieren gehen und der Vierte nur im Spa entspannen will, ist für jeden etwas dabei.“

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Info

Klimafreundliche Anreise Wien–Innsbruck mit dem Zug, oebb.at; Hotelshuttle oder Bus nach Seefeld in 25 Minuten. seefeld.com.

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Hotel Alpin Resort Sacher, 5*Superior, vor zwei Jahren komplett renoviert und stilsicher ausgebaut.  81 Suiten und Zimmer, Haubenrestaurants, Wellness & Spa auf 4.700 , ab 235 € p. P./N, inkl. Frühstück, Mittagessen, Jause, 7-Gang-Dinner, Wellness.

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Langlaufen Cross Country Academy, xc-academy.com.

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Leutascher Fischerei gebirgsforelle.at

Alpakahof Seefeld Hofladen, Hofführungen, Alpakawanderungen, bioalpakas.at

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Eisstockschießen Toni’s Eisbahn, Anton Rantner, Tel. 05212/4948