Lust auf oesterreich

chic & cosy: Ein Hotelguide mit Persönlichkeit als Mitnahme-Artikel

Es ist Anfang Juli und die Wiener Sommerhitze wird gerade durch ein Gewitter aufgelockert. Um dem Regen zu entkommen, eile ich ins Café Francais, wo Irmi Berger schon auf mich wartet. Nach einigen Tischwechseln (bei dem drohenden Gewitter wollen wir doch nicht draußen sitzen und laut ist es auch) sitzen wir uns bei einem Soda Zitron gegenüber.

Ich packe die drei Exemplare des Hotelguides „chic & cosy“ aus und Irmi bekommt gleich strahlende Augen. Man merkt, wie sehr ihr das Buchprojekt am Herzen liegt. Und so fangen wir an zu plaudern. Über ihre Bücher, die sie als Mitnahme-Artikel bezeichnet, über Urlaub in Österreich und übers Leben.

Alle Inhalte anzeigen

Stefanie Blauensteiner: Liebe Irmi, mittlerweile gibt es ja schon drei Exemplare deines Hotelguides „chic & cosy: Schöner Urlauben in Österreich“. Kannst du kurz beschreiben, wie die Idee dazu entstanden ist?

Irmi Berger: Das erste Buch ist im November 2020 entstanden – als klar war, dass ein neuer Lockdown in Sicht war und wir alle Zuversicht gebraucht haben. Ich bin immer schon gerne gereist – mit der Familie oder mit meinen Freundinnen, auch die Wien-Besuche verbringe ich immer mit Hotelaufenthalten. Meine anderen beiden Bücher sind ebenfalls in den kalten Wintermonaten entstanden, da habe ich Lust zum Schreiben. Vorher wird recherchiert.

Stefanie Blauensteiner: Und wie?

Irmi Berger: Ganz klassisch auf Booking.com, in Zeitschriften oder über Newsletter. Oder ich bekomme Tipps von Freunden und Bekannten.

Ich erwähne hier eine Kollegin, die Irmi Hotel-Tipps über Instagram gegeben hat und ihre Bücher daheim auf der Toilette liegen hat, weil sie diese so gerne durchblättert. Wir lachen beide.

Irmi Berger: Ich bezeichne meine Bücher ja als Mitnahme-Artikel, weil ich es gut finde, in Zeiten der Digitalisierung etwas Haptisches in der Hand zu haben. Wichtig ist es mir auch zu erwähnen, dass meine Bücher auf hochwertigem, aber trotzdem umweltschonenden, Munken-Papier gedruckt werden. Die Druckabwicklung geschieht durch eine Freundin, die ich mittlerweile als Kollegin bezeichnen darf. Auf den Covern sind immer Betten abgebildet, so entsteht ein Wiedererkennungseffekt. Das Layout in InDesign übernehme ich aber selbst, wobei mir die Hotels, die ich besuche, Bilder zuschicken.

Stefanie Blauensteiner: Und wie wählst du die Hotels aus?

Irmi Berger: Sehr individuell, das merkt man denke ich auch in meinen Büchern. Ich möchte keine 08/15-Hotel-Tipps geben, sondern meine persönlichen Empfehlungen. Ein Hotel von der Stange wird man bei mir nicht finden – dafür chicke Boutiquehotels, Chalets und Appartments, die handverlesen ausgewählt sind. Was mir auch noch wichtig ist: Ein Hotel darf nicht länger als drei Stunden Autofahrt weg sein, aber dadurch, dass ich in Anif und somit in der Nähe von Salzburg wohne, stellt das kein Problem dar. Und es muss mir spontan gefallen.

Stefanie Blauensteiner: Und du besuchst diese Hotels alle?

Irmi Berger Ja. Manchmal muss mein Mann mitfahren, meistens bin ich jedoch mit meiner Mädelsrunde unterwegs. Wir machen einmal im Jahr einen Überraschungsurlaub und im Winter gehen wir Langlaufen. So lerne ich immer wieder neue Hotels kennen und lieben. Alleine verreise ich aber nicht, das ist mir zu fad.

Stefanie Blauensteiner: Und ich nehme an, die Hotels freuen sich, wenn sie dann in deinen Büchern vorkommen…

Irmi Berger: Natürlich! Es gibt keine Druckkostenbeiträge, dafür kaufen mir die Hotels meine Bücher ab. Außerdem mache ich mit ausgewählten Hotels Gewinnspiele auf Instagram – das funktioniert wirklich gut.

Alle Inhalte anzeigen

Stefanie Blauensteiner: Dein Buchprojekt läuft ja im Winter neben deinem Brotberuf. Wie läuft der Vertrieb deiner Bücher?

Irmi Berger: Ich habe sehr gute Erfahrungen mit Concept-Stores als Vertriebsquelle gemacht – da ist scheinbar das richtige Zielpublikum unterwegs. Ansonsten gibt es meine Bücher auch in Buchhandlungen oder man kann diese online bei mir bestellen und ich schicke sie zu.Was mich besonders freut: Ich bekomme mittlerweile auch Zuspruch aus Deutschland – eine renommierte Münchner Tageszeitung hat sogar einen doppelseitigen Bericht über mich geschrieben, in dem ich als „Miss Marple der Hotelszene“ bezeichnet werde.

Stefanie Blauensteiner: Das schreit ja förmlich nach einem vierten Buch!

Irmi Berger: Schau ma Mal.

 Sagt sie mit Augenzwinkern und  ihrem sympathischen Salzburger Akzent und vertröstet mich auf November.

Während des ganzen Gesprächs frage ich Irmi immer wieder nach Hoteltipps, die wir natürlich niemandem vorenthalten möchten: