Auf Schlosspark-Tour durch Österreich
In Österreich gibt es hunderte Burgen und Schlösser, die zu einer Zeitreise ins Mittelalter, die Renaissance oder ins pompöse Barockzeitalter einladen. Wenn man vor weltweit bekannten Bauwerken wie Schloss Schönbrunn, Schloss Hof, Schloss Mirabell oder auch Schloss Herberstein steht, fühlt man sich oftmals in vergangene Zeiten zurückversetzt – zumindest dann, wenn man den Auflauf an Touristen ausblenden kann. Doch was wären all diese imposanten Schlösser, ohne ihre prächtigen und perfekt gepflegten Schlossgärten. Begeben Sie sich mit uns auf eine abwechslungsreiche Schlosspark-Tour durch alle neun Bundesländer Österreichs.
Schloss Schönbrunn – der Klassiker unter den Schlossparks
Schloss Schönbrunn steht auf der Bucket-List für alle Wien Touristen. Ab 06.30 werden die Tore geöffnet – wer den Garten also abseits von Menschenaufläufen erleben will, hat gleich in der Früh die Chance dazu. Der Eintritt in den Schlosspark ist grundsätzlich kostenlos, für Sonderattraktionen wie den Kapuzinergarten, die Orangerie oder den Irrgarten ist ein Ticket erforderlich.
Abseits vom gepflegten Schlosspark vor dem Schloss gibt es auch noch den weniger überlaufenen Tirolergarten. Die Geschichte dahinter: Im Jahre 1803 ließ Erzherzog Johann von Österreich auf einer Anhöhe ein Tiroler Bauernhaus erbauen – hier betrieb er eine Viehwirtschaft und pflegte einen kleinen Alpengarten. Diese Anhöhe, auf der zentral die Gloriette steht – ist heute als Tirolergarten bekannt. Wenn Sie den Tirolergarten besuchen wollen, wählen Sie am besten den Eingang „Hietzinger Tor“.
Öffnungzeiten: 06.30 bis 20.00 Uhr
Im Tirolerhof finden Sie auch ein Bienenhaus, in dem der Schönbrunner Honig hergestellt wird. Die überdimensional großen Bienenwaben sind begehbar – es gibt also die Möglichkeit, 100.00 Bienen bei der Arbeit zuzusehen.
Belvedere – eine symmetrisch angelegte Schlossparkanlage mit Spiegelungseffekt
Begeben Sie sich auf einen Rundgang durch den symmetrisch angelegten Schlossgarten des Belvedere. Der Hauptgarten der barocken Parkanalage erstreckt sich gelegten Unterem und Oberen Belvedere über drei große Terrassen. Dem Gartenarchitekt Dominique Girard aus Kurbayern gelang es, alle wesentlichen Elemente eines Barockgartens zur Geltung zu bringen. Neben symmetrisch angelegten Blumenparterres, sorgen Wasserbassins, Absätze und Treppen für einen perfekt durchgeplanten Gesamtauftritt, der durch beschnittene Hecken abgerundet wird.
Der Spiegelungsteich befindet sich an der Südseite des Oberen Belvedere und hat seinen Namen nicht von ungefähr. Durch einen raffinierten visuellen Effekt wird nämlich eine Spiegelung und somit eine optische Verdoppelung der Schlossfassade erzeugt.
Österreichischer Geschichte auf der Spur im Schlosspark Laxenburg
Der Schlosspark Laxenburg lädt mit seinen weitläufigen Parkanlagen zu ausgedehnten Spaziergängen ein. Er war bis zum Ende der österreichisch-ungarischen Monarchie ein wesentlicher Aufenthaltsort der Habsburger. Diese Verwurzelung in der österreichischen Geschichte ist beim Schlendern durch das Areal spürbar, wenn man am Alten und dem Neuen Schloss mitsamt dem Blauen Hof und an der Franzensburg vorbeikommt.
Öffnungszeiten: 06.30 bis 20.30 Uhr
Ein Ausflug im Zeichen von Prinz Eugen: Schloss Hof und Schloss Niederweiden
Während der Habsburger-Monarchie war Schloss Hof eine glanzvolle Kulisse für Empfänge von Prinz Eugen. Schloss Niederweiden diente als eine vom Architekten Bernhard Fischer von Erlach geplante Jagdresidenz.
Da im Leben von Prinz Eugen aber auch Botanik eine tragende Rolle spielte, kann man bei beiden Anwesen auch durch imposante Barock-Schlossgärten schlendern. Besonders eindrucksvoll ist der Garten von Schloss Hof – die prächtige Gartenanlage erstreckt sich auf mittlerweile sieben Terrassen sich bis zur March.
Ebenso können Sie auf Schloss Hof ein wohldurchdachtes Skulpturenprogramm bewundern, das Prinz Eugen huldigt. Um die Brunnen in Betrieb zu nehmen und die Pflanzen mit ausreichend Wasser zu versorgen, wurden die benötigten Wassermengen von drei Teichen aus dem nächstgelegenen Dorf Groißenbrunn hergeleitet.
Öffnungszeiten: Donnerstag bis Sonntag von 10.00 bis 18.00 Uhr
Auf Schloss Hof finden regelmäßig Gartenworkshops statt. Die Termine finden Sie online unter https://www.schlosshof.at/tickets-programm/workshops
Für Kinder besonders interessant ist der zu Schloss Hof gehörende Gutshof – birgt er doch eine Tierwelt mit seltenen Haustierrassen sowie einen Streichelzoo. Hier kann man beispielsweise alten Barockeseln in einer historischen Gutskulisse begegnen.
Idyllischer gelegen im Nationalpark Donau-Auen: der Schlosspark Eckartsau
Schloss Eckartsau ist ein ehemaliges Jagdschloss, das vor allem durch seine idyllische Lage besticht. Malerisch eingebettet in den Nationalpark Donau-Auen findet man beim Besuch des Schlosses einerseits barocke Eleganz und andererseits auch wieder Naturverbundenheit vor. Auf 27 Hektar erstreckt sich ein Englischer Landschaftspark, der von k.k. Hofgartendirektor Umlauft im Auftrag von Thronfolger Erzherzog Franz Ferdinand aufgearbeitet wurde. Seit 1898 verschmilzt hier die Weitläufigkeit des Marchfeld mit wilden Auwäldern, die wiederum von doppelreihigen Lindenalleen aus Barock-Zeiten durchzogen werden. Zahlreiche Parkbänke, Liegestühle und Hängematten laden zu einer Verschnaufpause mit wunderbarem Ausblick ein. Eine Auszeit kann man sich auch bei einem Picknick in einer der großen Wiesen gönnen – am Vatertag, dem 13. Juni wird beispielsweise ein Vatertags-Picknick angeboten.
Schloss Eckhartsau zählt neben Schloss Hof, Niederweiden, Marchegg und Orth zum Marchfelder Schlösserreich. Diese fünf Schlösser eignen sich also perfekt für einen Tages- oder sogar Wochenendausflug ins Marchfeld.
Einblick in das glanzvolle Leben des Fürst Esterházy: Schloss Esterházy in Eisenstadt
Schloss Esterházy gilt als eines der berühmtesten Barockschlösser Österreichs. Einst residierte dort Fürst Esterházy – die Aura seiner glanzvollen Herrscherperiode ist bis heute spürbar, wenn man zum Beispiel einem Konzert im Hadynsaal bei perfekter Akustik lauscht.
Einen Konzertabend kann man ideal mit einem Spaziergang durch den Schlossgarten verbinden. Die einstige Burganlage landete im 17. Jahrhundert im Besitz von Palatin Nikolaus Esterházy, der die Anlagen nach seinem Geschmack gestaltete. Der Garten wurde von seinem Sohn Fürst Paul I. erweitertet – er war auch derjenige, der das Schloss auf- und umbauen ließ. Ein französischer Rokokogarten wurde vom berühmten Gartenarchitekten Louis Gervais errichtet. In der Wende vom 18. zum 19. Jahrhundert, wurde der Garten mit Gestaltungselementen wie Tempeln, Grotten, Wasserspielen und wechselnden Landschaftsbildern zu einem englischen Landschaftsgarten umfunktioniert. Im 20. Jahrhundert wurde der Park revitalisiert und dient heute als Veranstaltungskulisse in den Sommermonaten.
Schloss Esterházy hat seinen Hauptstandort in Eisenstadt, weitere Standorte sind die Burg Forchtenstein, der Steinbruch St. Margarethen und Schloss Lackenbach. Sie alle gehören zur Esterházy Betriebe GmbH und bieten somit die Möglichkeit, in die Welt von Esterházy einzutauchen.
Eine romantische Reise in vergangene Zeiten – Gartenschloss Herberstein
Im Gartenschloss Herberstein werden buchstäblich Märchen wahr. Der historische Garten ist in vier Farbbereiche (grün, gelb, blau und weiß) aufgeteilt, die menschliche Eigenschaften und Tageszeiten symbolisieren. Im Zentrum befindet sich ein romantischer Rosenpavillon mit einem Jungbrunnen. Außerdem gibt es einen Kräutergarten, der neben heimischen Gewächsen auch exotische Pflanzen birgt, die seit dem Mittelalter dort Einzug halten.
Öffnungszeiten: täglich von 10.00 bis 17.00 Uhr; ab 1. Oktober von 10.00 bis 16.00 Uhr
Bei einem Spaziergang durch den Historischen Garten können Sie in die europäische Geschichte der Gartenkultur eintauchen. Im Kräutergarten können Sie Ihr Wissen über Wild- und Heilkräuter auffrischen.
Dauer: ca. 45 Minuten
Preis: EUR 3,50/Person
Vor allem für Kinder ein Erlebnis ist der Besuch der Tierwelt Herberstein, in dem man sich auf die Haltung von Wildtieren spezialisiert hat.
Öffnungszeiten: täglich von 09.00 bis 18.00 Uhr
Schlosspark Eggenberg – ein Landschaftsgemälde
Unter Johann Hieronymus Graf Herberstein und seiner Frau Marie Henriette begann im 19. Jahrhundert die große Umgestaltung des formalen Barockgartens zu einem Landschaftsgarten im englischen Stil. Dieser besteht bis heute noch und erinnert in seiner Vollkommenheit an ein Landschaftsgemälde. 1835 wurde als Aussichtspunkt ein mit Rosen und Koniferen bepflanzter Hügel errichtet, dessen Kuppe von einem Parapluie beschattet wurde. Im 20. Jahrhundert schwand das Interesse am Garten zusehends – man lief Gefahr, ihn zu einem einfachen Stadtpark verkommen zu lassen. Der Garten blieb zwar in seiner Grundstruktur vorhanden, ein Großteil der pflegeaufwendigen Bereiche ging jedoch verloren. Seit den 2000er Jahren gibt es jedoch wieder Ansätze der Revitalisierung – Maßnahmen zur Rekonstruktion von Gehölzgruppen, Teich und Sichtachsen wurden gesetzt. Zum Glück, denn der Schlosspark Eggenberg ist auf jeden Fall einen Besuch wert.
Im Jahre 2010 UNESCO-Welterbekomitee die bestehende Welterbestätte „Graz – Historisches Zentrum“ um Schloss Eggenberg.
Öffnungszeiten: 27. März bis Oktober 2021 von 09.00 bis 19.00 Uhr; ab November von 09.00 bis 17.00 Uhr
Der berühmte Mirabellgarten in Salzburg: ein Garten mit Geschichte
Wer Salzburg sagt, muss auch Schloss Mirabell sagen. Denn das berühmte Schloss mitsamt seinem imposanten Garten zählt zu den Highlights bei einem Salzburg-Besuch. In der großzügigen Gartenanlage kann man wunderbar seine Zeit verbringen – vor allem dann, wenn das Wetter schön ist und man die Sonne genießen kann. Unter der Leitung von Johann Bernhard Fischer von Erlach wurde die Neugestaltung des Gartens im 17. Jahrhundert vorgenommen. Im Zentrum befindet sich ein großes Springbrunnenbecken, auf dem vier Figurenpaare die vier Elemente repräsentieren. Außerdem kann man acht antiken Göttern und acht antiken Göttinnen in Form von Statuen begegnen. Die Kleinen werden sich über einen Besuch im Zwergerlgarten freuen, in dem 28 Zwerge aus Marmor den Weg weisen. Der Zwergerlgarten gilt übrigens als ältester Zwergengarten Europas.
Ein beliebtes Motiv für Hochzeitsfotos ist der Pegasusbrunnen, veranstaltet werden diese in der Orangerie oder im Rosengarten. Das Heckentheater wurde im Barock für Theateraufführungen unter freiem Himmel genutzt – heutzutage dient es als Eingangsbereich zum Labyrinth.
Das typisch Barocke Bosquet (von französisch le bosquet = „Wäldchen“, „Gehölz“) war – wie der Name schon sagt – ein kunstvoll angelegtes Wäldchen. Es diente zur Aufführung von kleinen Kammerkonzerten. Heute besteht das westliche Boskett aus einer dreireihigen „Allee“ aus Winterlinden, das östliche Boskett besteht heute nicht mehr.
Entspannen im Park vom Lustschloss Hellbrunn in Salzburg
Nur rund 20 Minuten von der Salzburger Altstadt entfernt, liegt das Lustschloss Hellbrunn. Lustschloss deshalb, weil es sich um einen Ort zum Feiern, zum Vergnügen und nicht zuletzt zum Erholen handelt. Erholung bietet auch der 60 Hektar große Schlosspark – ein Ort, der zum Flanieren und Lustwandeln einlädt.
Der Park selbst gilt als manieristisches Gesamtkunstwerk, weil hier spannende Übergänge geschaffen werden: einerseits gibt es eine künstlich angelegte Parklandschaft, andererseits naturbelassene Biotope; neben Wiesen, Teichen und Hügeln gibt es auch wieder ein Kinderparadies.
Ein Spaziergang durch den historischen Garten kann Sie in vergangene Zeiten versetzen, im Steintheater verschmelzen Natur und Kultur. Im Tulpen-Labyrinth können Sie auf blühende Art und Weise den Weg zur Mitte finden. Im Schlosspark Hellbrunn wird zeitgenössische Kunst großgeschrieben: Beim Schlendern durch den Skulpturenpark kann man temporäre Kunstinstallationen von Künstlerinnen und Künstlern bewundern. Abseits vom Skulpturpark haben zeitgenössische Kunstschaffende die Möglichkeit in Sonderausstellungen Ihre Werke – seien es Fotografien oder Installationen – auszustellen. In den ehemaligen Kutschenräumen des Schlosses steht das sinnliche Erleben im Mittelpunkt. Ein Klang- und Schauraum soll die Entdeckungslust fördern und zu Inspirationen anregen.
Auch Wasser spielt im Schlosspark Hellbrunn eine tragende Rolle. Ein Highlight ist zweifelsohne das mechanische Wassertheater, das im Jahre 1750 von Lorenz Rosenegger errichtet wurde: 163 wasserbetriebene Figuren stellen das Leben in einer barocken Kleinstadt dar, in der fleißig gearbeitet wird. Ob Sägen oder Hämmern, die Arbeit ist voll im Gange – und damit sie leichter von der Hand geht, wird sie von Orgelmusik begleitet. Zum Staunen bringen Besucherinnen und Besucher immer wieder die Grotten Hellbrunns, in denen sie fabelhafte Wesen und Sinnestäuschungen erwarten. Die zahlreichen Brunnen, die die griechische und römische Antike widerspiegeln, runden die inszenierte Wasserwelt ab.
Der Name Hellbrunn bedeutet unter anderem „heilender Brunnen“. Jeder, der hier einen Besuch abstattet, kann sich also von der heilen
Ein Abstecher in die Barockstadt Schärding – der Schlosspark Schärding
Das Hochschloss in Schärding mit dem imposanten Burgfried erlebte im 17. Jahrhundert seine Hochblüte. Durch verheerende Brände in den Jahren 1724 und 1755 wurde das Schloss beinahe völlig zerstört und nicht mehr so prunkvoll aufgebaut.
Im Jahre 1895 wurde der ehemalige Burghof zu einem Park umgestaltet, der heutige Aussichtspavillon war früher der „Pallas“ – das repräsentative Wohngebäude. Im Park selbst findet man ein kleines Barockgärtlein, in dem man die Statue des Heiligen Florian aus dem 17. Jahrhundert steht. Im Schlosspark Schärding können Sie Geschichte erleben.
Ein Labyrinth der Sonderklasse: Schloss Rosegg
Nur 5 Kilometer vom Wörthersee entfernt befindet sich das Schloss Rosegg, zu dem auch ein imposanter Schlossgarten gehört. Imposant deshalb, weil er ein Gartenlabyrinth beherbergt, für das 3000 Hainbuchen auf einer Fläche von 2.400 Quadratkilometern eine Hecke von einem Kilometer bilden, die dem Labyrinth seine symmetrische Form gibt. Neben dem Garten mit Labyrinth kann man auch einen Tierpark mit Kleintierzoo besuchen.
Das Schloss Rosegg im Rosental wurde 1772 vom Fürsten Orsini-Rosenberg für seine Geliebte Madame Lucrezia erbaut. Durch deren italienische Abstammung erinnert das Schloss an die italienischen „Brentavillen“.
Öffnungszeiten Labyrinth:
- 1. Mai bis 3. Oktober 2021 von 10.00 bis 18.00 Uhr
- Montag Ruhetag (außer Juli und August täglich
- letzter Einlass 17.30 Uhr
- Hunde im Labyrinth nicht erlaubt
Öffnungszeiten Tierpark:
- 27. März bis 2. November 2021 täglich von 09.00 bis 18.00 Uhr
- letzter Einlass 17.00 Uhr
- Hunde an der Leine erlaubt
Die Oase von Erzherzog Ferdinand II: der Schlosspark Ambras
Schloss Ambras ist ein großflächiges Schlossareal am Stadtrand von Innsbruck. Neben dem prächtigen Schloss kann auch dem Schlosspark einen Besuch abstatten. Dieser war mit seinen 20 Hektar die Oase von Erzherzog Ferdinand und seiner Frau Philippine Welser. Gemeinsam überwachten sie die Gestaltung des Renaissancegartens – Highlight für das damalige 16. Jahrhundert war ein künstlich angelegter Wasserfall, den man heute noch besichtigen kann. Er ergänzt den Wildpark, der aus Laubmischwald, Felsen, Schluchten, Wegen und Brücken besteht.
Öffnungszeiten: täglich von 10.00 bis 17.00 Uhr (im November geschlossen)
Der Park von Kloster Marienberg: Villa Raczynski in Bregenz
Im Osten von Bregenz liegt die Villa Raczynski mit ihrem Park. Seit 1904 wird das Areal von den Dominikanerinnen als Kloster Marienberg mit angeschlossenem Schulbetrieb geführt. Der Park stammt aus dem letzten Viertel des 19. Jahrhunderts und vereint Stilelemante des Neu-Rokoko sowie des Landschaftsgartens. Die Neu-Rokoko-Villa im Stil von Ludwig XV. wird von einer Parkanlage umgeben, die eine für historische Parkanalgen typische Kombination geometrisch-formaler Formen und landschaftlicher Elemente vereint.
Der aus dem polnischen Hochadel stammende Carl Eduard Nalecz Graf Raczynski machte mit seiner Gattin im Zuge einer Italienreise in Bregenz Station. Seiner Frau Caroline Theresia, ihrerseits Prinzessin von Oettingen-Wallerstein, gefiel Bregenz auf Anhieb so gut, dass ihr Gatte beschloss, dort ein Anwesen zu erwerben – die Villa Raczynski.
Das großzügige Areal bot die Möglichkeit, viele Nebengebäude zu errichten, seien es ein Gartenhaus, Stallungen, ein Ökonomiehof und sogar ein Casino. Die Villa diente als Sommerresidenz für Carl Eduard Nalecz Graf Raczynski und seine Frau, sowie deren 60-köpfigen Dienerschaft. Zahlreiche Empfänge, Opern- und Theateraufführungen wurden dort angehalten – bis die Gräfin 1898 verstarb.
Das Anwesen wurde 1904 versteigert und gelangte in den Besitz der Dominikanerinnen, die eine Mädchenschule samt Internat errichteten. Diese gibt es bis heute – neben den Gebäudekomplexen wurde auch der Park umgestaltet, der während des Schulbetriebs öffentlich zugänglich ist.