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Ges.m.b.H.: Paarlaufen

Frau Dr. Erika D. aus St. G. bittet um Aufklärung: "Wer, Ihrer hoch geschätzten Ansicht, war denn diesmal auf dem Philharmonikerball das schönste Paar?" Wir Gesellschaftsredakteure müssen ständig begutachten – das Beste, das Schlechteste, das Originellste, das Dümmste, das Schönste. Nichts ist uns fremd. Haben wir einmal ein Urteil gefällt, also das schönste Paar des heurigen Philharmonikerballs ausgelobt, sind uns alle anderen Paare gram.

Sie grüßen uns nicht mehr, werfen uns mitgebrachte Bananenschalen vor die Füße, wollen uns ohrfeigen, wagen es aber nicht und sind darüber doppelt verstimmt. Trotzdem möchte ich Dr. Erika D. aus St. G. gerne antworten, dass das schönste Paar des Abend beim Einzug der Ehrengäste zu beobachten war:  Es handelte sich um die sehr aparte Enkelin des Komponisten Richard Strauss, Frau Rohla, die mit dem bekannten Schauspieler Tobias Moretti durch den Saal schwebte. Natürlich verfügen beide über ebenmäßige Gesichter und ich lege Wert darauf, dass man ebenmäßig zusammenschreibt, das eigentliche Faszinosum lag jedoch in der unterschiedlichen Körpergröße.

Frau Rohla mit Modellmaßen, Herr Moretti nicht ganz. Die Assoziation Pygmäe/Basketballerin wäre vollkommen übertrieben. Aber man ist gewohnt, dass der Mann die Frau um einen halben Kopf überragt, in diesem Fall war es umgekehrt, man könnte sogar von einem ganzen Kopf sprechen.

In einem Biotop, wo alles gleich ist – alle Herren schwarz-weiß und groß, alle Damen bunt und klein sind – waren Frau Rohla und Herr Moretti Paradiesvögel und somit das schönste Paar des Abends.

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