Bei „Big Mama“ geht’s heiß her
Wieso heißen Ihre Würstelstände „Big Mama“?
Christina Palfrader: Ohne unsere Mama gäb´s die Würstelstände nicht, ganz einfach!
Peter Palfrader: Und unsere Mutter Christine hat, neben ihrem Knowhow, hier auch ganz viel Herz hineingesteckt. Deshalb wollten wir, dass sie auch in der Pension ein sichtbarer und fühlbarer Teil der Stände bleibt.
Christina Palfrader: Abgesehen davon, dass sie uns nach wie vor mehr als tatkräftig unterstützt.
Wie kam die Mama zum Würstelstand?
Christina Palfrader: Unser Vater war Fleischhauer bei Radatz und unsere Mutter ist mit der Radatz-Family verwandt. So haben sich die beiden kennengelernt. Mama hat zeitweise in einer Radatz-Filiale gearbeitet, somit war der Bezug zur Wurst immer schon da. Zuerst hatte sie dann den Stand in Aspern, das ist mittlerweile über 30 Jahre her. Danach eröffnete sie einen neuen Würstelstand im 22. Bezirk.
Wie sind Sie im Würstelstand-Business gelandet?
Peter Palfrader: 2007 las ich eine Anzeige, dass dieser Würstelstand zu verkaufen ist. Gemeinsam mit dem jahrelangen Wissen von meiner Mama, schien das für mich eine einfache und gute Sache zu sein. Weil ich das nicht alleine machen wollte, habe ich meine Schwester gefragt.
Christina Palfrader: Du hast mich gefragt, ob ich dir ein bisschen helfen wollen würde. Und plötzlich war ich zu 50 Prozent dabei. Und das, obwohl ich mir niemals gedacht habe, dass ich mit einem Würstelstandl je etwas zu tun haben werde. Gut, als Kind haben wir schon in den Ferien mitgeholfen, somit war uns das nicht fremd. Aber ich dachte mir nicht, dass das mein Weg sein könnte.
Wie war der Start?
Peter Palfrader: Der Standort war ziemlich heruntergekommen, als wir ihn übernommen haben. Eigentlich mussten wir bei null beginnen, viel Geld investieren und hatten noch kein Personal.
Zusätzlich hat unsere Mutter bei uns ausgeholfen.
Christina Palfrader: Das Schöne war aber immer schon der Zusammenhalt in der Familie, mit Höhen und Tiefen. Natürlich gab es auch Meinungsverschiedenheiten, aber es hat sich dann schnell eingespielt. Mittlerweile haben wir Mamas Stand im 22. Bezirk auch übernommen.
Was ist die lustigste Geschichte, die Ihnen passiert ist?
Peter Palfrader: Eines Tages mischte ich mir aus übriggebliebenen Limetten einen Cuba-Libre. Dann ging es Schlag auf Schlag, es füllte sich mit Gästen und alle tranken Cuba Libre. Im Radio lief kubanische Musik, der Rauchfangkehrer Peter organisierte die Sekretärinnen seiner Firma und fing an mit ihnen Samba zu tanzen. Das lässt sich so auch nicht planen.
Christina Palfrader: Oder bei unserer Jahresfeier, als eine Band draußen spielte und ein junges Mädel sagte: „Das glaubt mir ja keiner, dass ich auf einer so coolen Party am Würstelstandl in Brunn am Gebirge war!“ Um fünf Uhr früh war die Hütte brechend voll, es wurde getanzt und gefeiert!
Können Sie noch Würstel sehen und essen?
Christina Palfrader: Ja, wir sind ja Fleischhauerkinder! Nur die Debreziner mag ich nicht, hab ich noch nie wollen.
Peter Palfrader: Das ist aber meine Lieblingswurst. Und wir sind sehr stolz auf unsere Burenwurst, denn wir sind einer der wenigen Würstelstände, die die Burenwurst noch als Meterware verkaufen.
Christina Palfrader: Denn sie schmeckt so tatsächlich feiner.
Peter Palfrader: Und es ist die erste Wurst, die an Würstelständen überhaupt verkauft wurde, damals gab es nur Burenwurst.
Christina Palfrader: Daher kommt auch der Begriff „a Haße“, weil es die einzige war.
Peter Palfrader: Von Anfang an haben wir ausschließlich Radatz-Ware verkauft, von der Qualität sind wir einfach überzeugt.
Big Mama
Industriestraße B16, 2345 Brunn am Gebirge. Mo-Fr 9-20 Uhr
Rautenweg 50, 1220 Wien. Mo-Fr 9-20 Uhr
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