Leben/Gesellschaft

Mehr Vibratoren, weniger Pornos

Die Vorlieben scheinen klar: Dem Ball zuliebe pfeifen die Männer auf den Klick zum individuellen Glück. Und setzen eher auf Ball-Gefühle als auf einen schnellen Besuch beim Internet-Pornoanbieter ihres Vertrauens. Weil auch Pornoseiten wie YouPorn oder PornHub akribisch genau Statistiken zu Nutzern und deren Vorlieben führen, zeigte sich nun, dass die Internet-Konsumenten während der WM nachlassen.

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Beim Spiel gegen Portugal gingen bei YouPorn die Nutzerzahlen in Deutschland signifikant in den Keller - beim Anstoß verzeichnete man dort ein Minus von 60 Prozent. Ähnliches bei den Portugiesen oder aber in Ghana. Als Brasilien gegen Kroatien spielte, gab's bei den Brasilianern eine Online-Porno-Flaute, auch die Kroaten zog es nicht an ihre Geräte. Das Minus dort war signifikant: 60 Prozent.

Viel Verkehr am Montag

Und es ist auch nicht egal, wie das Spiel ausgeht. Es scheint, als würde das Match Euphorie gegen Trieb zugunsten der Fußball-Lust ausfallen. Nach einem Sieg der eigenen Mannschaft braucht's nämlich manchmal lange, bis die Konsumenten wieder an die Computer-Bildschirme zurückkehren. Anders hingegen bei einer Niederlage. Da kompensiert die Libido den sportlichen Lustverlust.

Schon zuvor wurde von PornHub und YouPorn (es handelt sich um Schwesternseiten des Medienunternehmens Mindgeek, mit Sitz in Luxemburg) das Nutzerverhalten analysiert. Was sich zeigte: An Montagen ist die Suche nach Sex-Filmchen besonders intensiv, zumindest in Deutschland. Bei Fußball-Übertragungen gehen die Zahlen immer ein - oft einmal mehr als zu Weihnachten. Sonst verzeichnen die einschlägigen Seiten steigendes Verkehrsaufkommen, auch bedingt durch Smartphones und Tablets. In Europa landen 40 Prozent der Nutzer über ihre mobilen Geräte auf den Pornoseiten von YouPorn. Noch etwas zur Verweildauer der YouPorn-Nutzer: Im Europa-Vergleich liegen die Griechen vorne. Und zwar mit 9 Minuten und 36 Sekunden im Schnitt. Dahinter folgt Italien mit 9 Minuten, 28 Sekunden und auf Platz Drei der Voyeurs-Statistik liegt Frankreich mit 9 Minuten und 18 Sekunden. Die Briten hingegen präferieren anscheinend einen Quickie: Nach 7 Minuten und 29 Sekunden auf YouPorn ist alles erledigt.

Vibrator-Kauf boomt

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Alles anders übrigens bei den Sextoys. Just vor Beginn der Fußball-WM ist der Verkauf von Vibratoren und Dildos signifikant gestiegen, wie etwa der Edel-Sextoy-Hersteller Lelo berichtete. Dort schnalzten die Verkäufe kurz vor der WM stark in die Höhe - 72 Prozent der Umsätze gingen auf Konto der Männer. Auch andere Anbieter berichteten von diesem Boom. Das passiert natürlich nicht ohne Hintergedanken. Für das Gros der spendablen Käufer ist das eine Form vorausschauender Planung, um die Damen für ihre Geduld während der Fußball-Festspiele zu belohnen. Besonders beliebt: Teure Edel-Vibratoren mit hohem Leistungsumfang und spannenden Tools - wie der G-Punkt-Stimulation. Ob die Damen mit der Ersatz-Befriedigung glücklich sind? Daran ist zu zweifeln. Man muss zwar nicht immer reden, aber manchmal wär's halt nicht schlecht. Außerdem kann ein Vibrator keinen Mist raustragen.