Wie Hauskatzen kommunizieren
Von Hedwig Derka
Schnurren, Kratzen, Duftmarken setzen: Katzen kommunizieren auf unterschiedlichen Kanälen. Sie benützen Laute und ihren Körper, um sich mit Artgenossen auszutauschen und Menschen ihre Meinung zu sagen.
Trotz langen gemeinsamen Geschichte kommt es nicht selten zu Missverständnissen zwischen Haustier und Halter. Zoodoc Folko Balfanz aus der Tierärztlichen Ordination Tiergarten Schönbrunn hilft, die Signale richtig zu deuten. Der KURIER-Tiercoach betont, dass dabei immer die Gesamtsituation berücksichtigt werden muss.
Gesprächigkeit
Hauskatzen sind durchaus gesprächig, die einen mehr, die anderen weniger. Oft ist dies auch rasseabhängig. Im Vergleich zu Wildkatzen nützen sie ihr breites Sprachrepertoire jedenfalls weitaus mehr. "Bei der domestizierten Hauskatze sind bis zu zehn Laute bekannt", sagt Balfanz. Und führt die Wichtigsten aus:
Miauen: Mit dem charakteristischen Laut will die Katze Aufmerksamkeit erregen. Oder sie protestiert im Sinn von "Lass mich in Ruhe". Der Ton macht die Musik.
Schnurren: Das bekannte Geräusch zeigt in der Regel Zufriedenheit an. Es ist aber auch zu hören, wenn die Katze krank ist und eventuell starke Schmerzen hat.
Knurren: Nicht nur Hunde drohen mit diesem Laut. Bei der Katze reiht sich das Knurren zum Zischen und Fauchen, es ist Vorstufe für weiteres Aggressionsverhalten.
"Laute sind nur ein kleiner Teil der Katzensprache. Viel öfter setzen die Haustiere ihren Körper ein", sagt der Experte und zählt augenfällige Ausdrucksweisen auf:
Ohren: Legt die Katze die Lauscher an, ist sie meist ängstlich oder aggressiv.
Schwanz: Zum maximalen Einschüchtern richtet die Katze den Schwanz buschig in die Höhe. Beim Herumtollen peitscht der Schwanz ausgelassen hin und her.
Pfoten: Mit ausgefahrenen Krallen tritt und kratzt die Katze im Kampf und zur Verteidigung. Das liebevolle Milchtreten dagegen wird manchmal auch Haltern gegenüber angewendet.
Beißen: Genau so kann der Einsatz der Zähne ein Liebesbeweis sein. Katzenbabys, Partner und Halter werden zärtlich gebissen. Bei Raufereien sind Zähne gefährliche Waffen.
"Hauskatzen haben sich in der Kommunikation an den Menschen angepasst", sagt der Tiercoach: "Nun liegt es an den Besitzern, die Sprache der Katzen zu lernen, lesen und zu verstehen."
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