Leben/Gesellschaft

Wenn Haustiere altern

Hunde zählen mit acht Jahren bereits zu den Senioren. Bei Katzen schleicht sich das Alter ab etwa neun Jahren langsam ein. Hamster mit einer Lebenserwartung von nur knapp drei Jahren gelten schon mit zwei als greise.

"So wie man im Sommer die Hitze berücksichtigen muss, muss man sich im Herbst des Lebens auf das Alter einstellen", sagt Zoodoc Katharina Reitl. Der KURIER-Tiercoach nimmt Allerseelen zum Anlass, um Halter für den letzten Lebensabschnitt ihrer Haustiere zu sensibilisieren.

Abbau

"Man muss das Alter akzeptieren", sagt die Tierärztin aus der Ordination Tiergarten Schönbrunn. Nicht bei jedem Hund sticht die Last der Jahre sofort ins Auge, nicht jede Katze zeigt unverkennbar ihre altersbedingten Wehwehchen, nicht jedem Kaninchen ist sein Alter anzusehen. Der Verlust an körperlicher Fitness geht individuell einmal schneller voran, dann zieht sich der Abbau langsamer dahin.

Krankheiten

"Es stellt sich immer mehr heraus, dass die immer älter werdenden Haustiere an den gleichen Symptome leiden wie alte Menschen", sagt Reitl. Seh- und Hörvermögen lassen nach, der Geruchssinn wird schwächer, Gehirn, Bewegungsapparat und innere Organe sind nicht mehr so leistungsstark wie früher. Volkskrankheiten wie Demenz und Diabetes gibt es auch bei Vierbeinern. Sie haben ebenso häufig Arthrose. Ihre Aktivitäten nehmen ab, Müdigkeit und Bequemlichkeit zu.

Vorsorge

Den Senioren kann geholfen werden. "Vorsorge ist bei alten Haustieren besonders wichtig", sagt der Zoodoc. Sie sollen regelmäßig zum Tierarzt. Der Experte führt dann nicht nur die routinemäßigen Impfungen und Checks durch, sondern untersucht auch Blut und Harn auf altersspezifische Krankheiten. Liegen die Werte an der Grenze oder zeigen sich erste Abnützungserscheinungen, erfolgen die Kontrollen engermaschig.

Lebensqualität

"Mit Spezialfutter, Nahrungsergänzungsmitteln und Medikamenten lässt sich die Lebensqualität verbessern", sagt der KURIER-Tiercoach. Hund, Katze & Co sollen möglichst lange ohne Schmerzen leben. Auch die Kleinsten können mittlerweile bestens versorgt werden. Neben der medizinischen Unterstützung ist Verständnis gefragt. Reitl: "Ein gebrechlicher Hund braucht beim Gassigehen mehr Pausen. Eine betagte Katze pinkelt nicht mutwillig auf den Teppich. Mit den Senioren muss man etwas nachsichtiger sein."

Probleme mit der Katze, Sorgen um den Hund, Fragen zu Sittich, Schildkröte & Co? Schreiben Sie an: tiercoach@kurier.at

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