Was Hillary Clinton nach ihrer Niederlage getan hat
Eigentlich wollte Hillary Clinton als erste weibliche Präsidentin der Vereinigten Staaten von Amerika Geschichte schreiben, doch es sollte alles ganz anders kommen. Die Geschehnisse rund um ihre Präsidentschaftskandidatur lässt Clinton in ihrem Buch "What Happened", das am 12. September erscheint, Revue passieren. In dem 500-Seiten-Werk räumt sie beispielsweise ein, dass sie zu spät erkannt hat, dass ihre Kampagne nicht funktioniert. Clinton beschuldigt darin aber auch unter anderem Wladimir Putin, Bernie Sanders, Ex-FBI-Chef James Comey oder Julian Assange, für ihre Niederlage verantwortlich zu sein. Sanders habe durch seine Attacken auf Clinton wegen ihren Großspendern aus der Industrie dazu beigetragen, dass sie von Trump als korrupt dargestellt wurde.
In einem Interview mit CBS Sunday Morning sprach Clinton nun zudem über ihre gescheiterte Präsidentschaftskampagne und ihre Niederlage gegen Donald Trump. Eine weitere Präsidentschaftskandidatur würde für sie nicht in Frage kommen. "Ich habe genug davon, Kandidatin zu sein", sagte Clinton. Was jedoch keinesfalls bedeutet, dass sie mit der Politik fertig ist.
Das Interview mit CBS Sunday Morning:
Außerdem sprach Clinton über die Nacht und die Tage nach der Niederlage. Spät in der Wahlnacht, als sie realisiert hatte, dass deren Ausgang anders als erwartet verläuft, telefonierte sie mit Trump, um ihre Niederlage einzuräumen. Danach telefonierte sie mit dem damals amtierenden Präsidenten Barack Obama. "Ich habe mich gefühlt, als hätte ich alle im Stich gelassen", berichtete Clinton in dem TV-Interview. Sie sei auf die Niederlage nicht vorbereitet gewesen und habe darum auch keine Vorlage für ihre "Concession Speech" gehabt. "Ich hatte nur an einer Siegesrede gearbeitet."
Spaziergänge und Yoga
Um die Geschehnisse zu verarbeiten, unternahm sie lange Spaziergänge im Wald, machte Yoga und machte Ordnung in ihrem Haus. Außerdem habe sie auch das ein oder andere Glas Wein getrunken. Obwohl sie von der Zeit nach der Niederlage mit einem Augenzwinkern berichtete, gab sie auch zu, dass es für sie nicht gerade einfach war, mit der Situation klarzukommen. "Ich konnte nicht fühlen, ich konnte nicht denken. Ich war geplättet, fix und fertig."
Skandalvideo aufgetaucht
In Rückblick auf die Wahl nannte Clinton Trump erneut einen "widerlichen Menschen" und sprach darüber, wie sie sich vor der zweiten Debatte auf seinen finsteren Blick und sein anzügliches Grinsen vorbereitet hatte. Diese fand statt, kurz nachdem Aufnahmen aus dem Jahr 2005 an die Öffentlichkeit geraten waren, in denen sich Trump mit sexuellen Übergriffen gegen Frauen rühmt (kurier.at berichtete).