Leben/Gesellschaft

Warum Teenager ihr Leben "teilen"

Ob Fotos aus Facebook, nicht mehr getragene Kleidung oder eine Schlafmöglichkeit auf der Couch – Jugendliche teilen gerne ihr Leben miteinander. Forscher des Instituts für Jugendkulturforschung listen nun ganz unterschiedliche Motive und Beweggründe auf, warum Teenager teilen. Besonders interessant: Lieblingsmusik, die für unbestimmte Zeit verfügbar sein sollte, muss physisch – in einer nicht-digitalen Version – vorhanden sein. Daher werden CDs und Schallplatten auch nicht gerne geteilt. Filme haben übrigens nicht den gleich hohen Stellenwert wie Musik.

Gar nicht gerne sehen es Jugendliche, wenn Menschen sich der Sharing-Economy anschließen, obwohl sie sich die Dinge auch ohne Teilen leisten könnten. Und wenn Firmen zu kommerziellen Zwecken Sharing-Konzepte entwickeln.

Vier Motive der Teens

  1. Mobilität: Das Teilen oder Ausborgen von Fahrrädern und Autos empfinden Jugendliche als sinnvoll. Auch Couchsurfing, um die Welt kostengünstig zu bereisen, stößt auf großes Verständnis.
  2. Nachhaltigkeit: Als Kontrapunkt zur Wegwerfgesellschaft wollen Jugendliche nicht auf "Privateigentum" beharren und teilen gerne ihre Autos, Kleidung oder Lebensmittel.
  3. Kostenersparnis: Wenn nicht genug Geld zur Verfügung steht, greifen Jugendliche gerne auf die Möglichkeit des Sharings zurück. Das betrifft unter anderem Filme und Wohnraum. Stichwort: WGs. Vor allem für das Thema Carsharing interessieren sich Jugendliche, wenn sie sich kein eigenes Auto leisten können.
  4. Zeitlich begrenzt: Gerade weil es sich meist um Gegenstände handelt, die man zeitlich begrenzt nutzen will, bietet sich in ihren Augen Sharing an. Man hat den Film gesehen und gibt ihn wieder zurück.