Leben/Gesellschaft

Eltern: Schlechter Schlaf, schlechte Laune

Welche jungen Eltern kennen das nicht: Mitten in der Nacht schreit das Baby, das Kind möchte trinken oder es kommt ein kleiner Besucher ins Elternbett. Mütter kleiner Kinder kennt man gar nicht ohne dunkle Ringe unter den Augen.

Dass dieser Schlafrhythmus anstrengend und nervig ist, wissen Eltern. Doch jetzt belegen Wissenschafter die tatsächlichen Folgen: Unterbrochener Schlaf ist schädlicher als Schlafmangel, haben Forscher an der Universität Tel Aviv erhoben und jetzt in dem Magazin Sleep Medicine publiziert. Die Auswirkungen: Wenn Neugeborene ihre Eltern in der Nacht wecken, sind sie so müde, als hätten sie nur vier Stunden geschlafen.

Eltern schämen sich oft für ihre schlechte Laune und negativen Gefühle gegenüber ihrem Kind, die durch Schlafunterbrechungen hervorgerufen werden können. Die Folgen? Durch den Schlafmangel lässt die kognitive und emotionale Leistungsfähigkeit der Erwachsenen signifikant nach. Außerdem sorgen die Unterbrechungen für schlechte Stimmung.

Schon eine unterbrochene Nacht führt zu Schlafproblemen in der nächsten Nacht. Psycholgieprofessor Prof. Avi Sadeh hat in einer Studie an seinen Studenten gezeigt, dass bereits eine fünf- bis zehn-minütige Unterbrechung des natürlichen Schlafrhythmus Auswirkungen auf den nächsten Tag hat. Dafür wurde ihr Schlaf durch ein Messgerät am Handgelenk gemessen und sie wurden bis zu vier Mal in der Nacht geweckt. Am nächsten Morgen mussten sie Aufgaben am Computer erledigen und einen Fragebogen über ihre Laune ausfüllen. Ihre Werte waren signifikant schlechter als die jener Kollegen, die gemütlich acht Stunden geschlafen hatten.

Doch nicht nur das: Die Belastung mehrerer schlechter Nächte wird akkumuliert und die Leistungsfähigkeit wird nach jeder weiteren Nacht schlechter.

Sadehs Forschungen haben das Ziel, alle unnötigen Störfaktoren, die den Schlaf von Kleinkindern unterbrechen, zu definieren und zu beheben.