Leben/Gesellschaft

Übergewicht tut Haustieren nicht gut

Winterspeck ist nichts für den Sommer. Hunde, die an kurzen Tagen kürzer ausgeführt werden, verlieren die überschüssigen Kilo in der Regel bei ausgedehnten Frühlingsspaziergängen. Katzen, die sich Fettreserven vor der kalten Jahreszeit zulegen, nehmen beim Strawanzen über grüne Wiesen wieder ab oder beim Spielen vor der Ofenbank. Nicht immer hebt sich das saisonbedingte Plus mit dem Minus auf.

"Prinzipiell ist es wie bei Menschen. Über die Jahre besteht die Gefahr der Körperfettzunahme", sagt Zoodoc Katharina Reitl. Die Expertin aus dem KURIER-Tiercoach-Team weiß, dass Übergewicht bei Vierbeinern in Summe aber seltener mit mangelnder Aktivität zusammenhängt als mit Fütterfehlern. Sie erklärt, warum die "Bikinifigur auch für Haustiere erstrebenswert ist". Vor allem für junge.

Belastung

Leibesfülle macht Hunden und Katzen zu schaffen. Dicke Hunde leiden vermehrt an Gelenkserkrankungen. Ein geschädigter Bewegungsapparat verhindert langes Gassigehen und weite Ausflüge, die Schonung verschlechtert den Gesundheitszustand weiter. Übergewichtige Katzen müssen häufig wegen Diabetes behandelt werden. Die strenge Spritzentherapie und die ständigen Tierarztkontrollen strapazieren Haustier und Halter. Schlecht eingestellten Patienten drohen Folgekrankheiten, die Leber und Nieren betreffen und im Extremfall zum Tod führen. Zudem belastet zu viel Fett unter dem Fell das Herz-Kreislauf-System, ebenso werden die Atemwege verengt. Herumtollen auf der Hundewiese bereitet so keinen Spaß. Antriebslosigkeit setzt auch der Katzen-Psyche zu.

"Hunde können den Eiskasten nicht aufmachen, Katze nicht einkaufen. Es liegt in der Verantwortung des Besitzers, sein Tier richtig zu ernähren", sagt die Veterinärmedizinerin aus der Ordination Tiergarten Schönbrunn. Warnender Nachsatz: "Diät ist anstrengend." Figurprobleme lassen sich nur mit absoluter Konsequenz in den Griff bekommen. Ein paar Tricks helfen beim Abnehmen.

Diät

"Wer in der Früh alles zurecht legen, was gefüttert werden soll, verschafft sich einen Überblick", rät KURIER-Tiercoach Reitl. Das eine oder andere Häppchen kann vom Frühstücksfutter zurück behalten werden und später als Leckerli dienen. Listen und Schnappschüsse, die jede Portion dokumentieren, schützen vor den kleinen Sünden zwischendurch. Darüber hinaus führen sie vor Augen: So verhungert der Liebling sicher nicht.