Leben/Gesellschaft

Tod nach Haiangriff

Es nützt alles nichts. Die Versicherungen der Experten, dass Menschen nicht in das Beuteschema der Haie passen, dass wir uns nicht im Nahrungsspektrum der Tiere befinden. Wenn dann Schicksale wie jenes der deutschen Touristin bekannt werden, ist sie wieder da: die Urangst des Menschen. Dabei sprechen die Zahlen eine eindeutige Sprache. Sieben von Haien getöteten Menschen im Jahr stehen 100 Millionen getöteter Haie gegenüber. Ein Massenmord, der die Tiere an den Rand des Aussterbens gedrängt hat, besonders dem durch Hollywood zur Bestie hochstilisierten und gefürchteten Weißen Hai geht es gar nicht gut. Die irrationale Angst des Menschen ist der größte Feind der Raubtiere. "Die Angst ist tief in uns drinn. Seit der Zeit als wir von Säbelzahntigern gejagt wurden, haben wir Angst vor dunklen, unbekannten Tiefen und vor spitzen Zähnen. Für all das steht der Hai", sagt Gerhard Wegner von der Haischutzorganisation Shark Project. Dabei müssten wir heute eher Ängst vor Bankberatern und Investmentbankern haben, meint er.

Das zieht Haie an

Doch, abgesehen von den psychologischen Abgründen des Hai-Themas, gibt es auch handfeste Gründe warum manche Menschen von Haien so schwer verletzt werden, dass sie an den Verletzungen sterben, während andere Haiangriffe mehr oder weniger unbeschadet überleben? Unter den Wassersportlern erregen vor allem Surfer das Interesse vo Haien. Das Strampeln mit Armen und Beinen führt dazu, dass die Tiere den Menschen mit Beute verwechseln und seine wahre Größe erst bemerken, wenn es schon zu spät ist. Wer Glück hat, wird vom Hai quasi "probegebissen". Diese Hit- and Run-Taktik wenden Haie an, um festzustellen, ob ihr Opfer zu groß ist. Beißt der Hai aber wirklich zu, liegt das an Kleinigkeiten. Wer auffällig gemusterte Schwimmkleidung im Wasser oder glitzernden Schmuck trägt, der an Fischschuppen erinnert, geht in Haigewässern ein hohes Risiko ein, warnen Experten.